Tage

Tag 1  Tag 9  Tag 17 
Tag 2  Tag 10  Tag 18 
Tag 3  Tag 11  Tag 19 
Tag 4  Tag 12  Tag 20 
Tag 5  Tag 13  Tag 21 
Tag 6  Tag 14  Tag 22 
Tag 7  Tag 15  Tag 23 
Tag 8  Tag 16  Tag 24 

Reisebericht Yukon / Alaska 2004 (PDF):


1 Tag

Route: Markt Erlbach-Nürnberg-Frankfurt(Zugfahrt)
Frankfurt- Whitehorse (Flug mit Thomas Cook/Condor Airlines)
Tagesstrecke: Whitehorse-Marsh Lake 42 km
Campground: Marsh Lake, Government, 12,00 Can $

Obwohl der Wecker erst um 4:30 Uhr klingeln sollte, konnte ich ab 3:40 Uhr nicht mehr schlafen. Zu groß war die Aufregung und die Vorfreude auf die kommenden Tage. Um ehrlich zu sein, ich hätte es nicht für möglich gehalten so bald wieder im Land meiner Träume unterwegs zu sein…
Der Flug nach Whitehorse mit einer Boing 767 verlief ruhig, wir hatten schönstes Wetter und die Sicht auf Grönland war super.
Whitehorse empfing uns bei sonnigem Wetter 17°C, und wir waren froh wieder festen Boden unter den Füßen zu haben. Gebucht hatten wir diesmal ein Fahrzeug von Fraserway und wurden von Silvia einer sehr netten Frau die aus Deutschland stammt abgeholt. Wir hatten uns für einen Truck Camper entschieden da die Straßenverhältnisse im Yukon und Alaska etwas rauher sind.
Obwohl sehr müde von dem langen Flug, gingen wir dann doch noch Einkaufen zum Super-Store einem großen Einkaufsmarkt in Whitehorse.
Nach einem Besuch im modernen Visitor Center ging es auf dem Alaska Highway Richtung Watson Lake weiter bis zum Marsh Lake.
Nun endlich angekommen verflog all die Müdigkeit von mir bei dem Anblick des Marsh Lake`s, auch waren wir nach all der Hektik ganz alleine hier bis auf ein einziges Wohnmobil. Nach einem guten Essen habe ich mein erstes Canadisches Bier genossen und anschließend saßen wir bis Mitternacht noch am gemütlichen Lagerfeuer.

www.frankfurt-airport.de Flughafen Frankfurt
www.condor.com Thomas Cook/Condor Airlines
www.city.whitehorse.yk.ca Website von Whitehorse
www.gov.yk.ca Government von Yukon
www.touryukon.com Yukon Reiseführer


2 Tag

2 Tag:19. Mai 2004
Route: Marsh Lake-Teslin-Dawson Peaks Resort Campground
Tagesstrecke: 160 km
Campground: Dawson Peaks Resort, Privat, 15,00 Can $

Am ersten Morgen erwachten wir schon früh, es war recht frisch draußen,und nach einem ausgiebigen Frühstück ging es gegen 9:30 Uhr los auf dem Alaska Hwy. nach Teslin. Bei Jakes Corner haben wir die Abzweigung nach Atlin genommen wo wir jedoch nach einigen Kilometern wieder zurückgefahren sind wegen der etwas holprigen Straße. Diese wunderbare Strecke wollten wir uns am Ende unserer Reise gönnen.
Als wir bei Johnson`s Crossing eine Pause machten kaufte ich mir auch gleich meine neueste Country Music CD für die vielen Stunden wo es keinen Radioempfang gibt. Von hier aus meldeten wir unseren Leuten daheim das bei uns alles ok ist.
Die Strecke bis Teslin verläuft sehr schön, nur das Wetter wollte nicht so recht, dicke Wolken am Himmel, nur ab und zu ein kleiner Sonnenstrahl. Der Alaska Hwy. führt über eine weite Strecke am Teslin Lake entlang der aber leider noch zum Teil zugefrohren war. Auch wenn der wunderschön gelegene Teslin Lake Government Campground zum verweilen einlud so fuhren wir doch weiter nach Teslin, ein kleines verschlafenes Städtchen mit etwa knapp 500 Einwohner.
Besuchen kann man da u.a. Teslin`s George Johnston Museum, das Tlingit Heritage Centre, Totem Pole, Nisutlin Trading Post, oder hervorzuheben sei die "Mukluk Annies-Salmon Bake" mit RV-Park 9km vor Teslin.

Der Straße führt über den Teslin-Lake mit der längsten Brücke auf dem Alaska-Highway, und gleich nach dieser Brücke kann man einen wunderbaren Blick auf den von malerischen Bergen umgebenen Ort und den Teslin Lake (138 km lang, bis zu 3,2 km breit und bis zu 59 m tief) genießen.
Bis zu unserem Campground war es nicht mehr weit, Dawson Peaks Resort ein privater Campground sehr schön gelegen zwischen Bäumen. Hier konnten wir auch mal duschen, und die Leute waren sehr herzlich und freundlich. Als wir auf dem Platz angekommen sind, war erst mal keiner da, die waren irgendwo im Wald beim arbeiten….. auch hier konnte wir ein kleines Campfire machen und so saßen wir bis nach Mitternacht bei noch hellem Licht draussen. Diese Tatsache das es draussen eigentlich nie richtig dunkel wurde hatte zur folge das wir meistens immer später ins Bett kamen als gewollt.

www.yukonmotel.com Übernachtungsmöglichkeit in Teslin
www.dawsonpeaks.ca schöner Campground
www.gjmuseum.yk.net Museum Teslin


3 Tag

Tag 3: 20 Mai 2004
Route: Dawson Peaks Campground-Watson Lake
Tagesstrecke: 270 km
Campground: Campground Services RV Park, Privat, 22,99 Can $

Mit strahlendem Wetter begrüßte uns dieser Tag, und wir brachen so gegen 9:00 Uhr schon los. Der Alaska Hwy. schlängelte sich bergauf-bergab durch die Cassiar Mountains und man ist fast magisch davon angezogen alle paar Meter anzuhalten um Fotos zu machen und diese grandiose Bergwelt zu erleben, nie mehr von hier weg wollen…
Wo es uns sehr gut gefallen hat war der Ausblick zum Swan-Lake, der aber auch noch zum Teil zugefroren war.
Der Alaska Hwy. verläuft bald darauf für knapp 70 km in British Columbia kehrt aber bald wieder in den Yukon zurück. Nicht weit von hier bei Km 1119,8 liegt die Walker`s Continental Divide, eine der größten Nordamerikanischen Wasserscheiden die des Yukon und Mackenzie Rivers.
Das Wasser das westlich von diesem Punkt fließt, strömt in den Swift River der in den Yukon River mündet, dessen Verlauf über 3680 km beträgt bis er in die Bering Sea ( Pazific Ocean ) mündet. Wasser die östlich fließen bilden den Rancheria River-Liard-und dann den Mackenzie River der nach über 4200 km in die Beaufort Sea (Artic Ocean) mündet. Nur einige Daten um diese unglaubliche Größe dieses Landes zu zeigen.
Bei den Rancheria Falls, einem etwas kleinerem Wasserfall wanderten wir die kurze Strecke bis zu dem tosendem Wasser, wo es einen interessanten Lehrpfad gab zu Fauna&Flora. Die Fahrt bis nach Watson Lake verlief ab jetzt eher etwas zu ruhig, es gab ganz wenig Verkehr auf dem Highway, auch Wohnmobilen begegneten wir selten.
In Watson Lake angekommen besuchten wir den Sign Forest, der gleich beim Ortseingang zur linken Straßenseite liegt. Dieser Schilderwald mit nun schon über 50.000 Schilder aller Art aus aller Welt hier angebracht, hat man dem US-Soldaten Carl K. Lindley zu verdanken. Dieser hatte als erstes ein Schild seines Heimatortes hier angebracht, bei dem Bau des Alaska Highways als Erinnerung an seine Heimat.
Nach und nach gab es immer mehr Leute die ihre Schilder hier angebracht haben und dadurch dem Ort zu einer kleinen Berühmtheit verhalfen. Auch wir haben unser Schild da angebracht.
Nachdem wir einen Platz am Campground Services RV Park bezogen hatten besuchten wir am Abend die Show im Northern Light Center. Hier in diesem einzigartigem Planetarium Nordamerikas wird eine phantastische Show über die Nordlichter geboten, mit Laser-Show etc. Die Vorstellungen werden mehrmals Täglich vorgeführt. Von diesem aufregenden und anstrengenden Tag fuhren wir müde zum Camground zurück wo wir noch unser Abendessen kochten und dem plötzlichen Regen lauschten. Da wir unseren Laptop dabei hatten, genehmigten wir uns einen Film anzusehen bei dem schlechten Wetter.

www.yukonweb.com/community/watson Seite von Watson Lake
www.northernlightscentre.ca Multimedia Show Nordlichter


4 Tag

Tag 4: 21 Mai 2004
Route: Watson Lake-Campbell Highway-Ross River
Tagesstrecke: 395 km
Campground: Lapie Canyon, Government, 12,00 Can $

Es regnete leider noch immer als wir erwachten, und mir graute es schon vor der langen Fahrt die uns heute erwarten sollte. Denn in einigen Reiseführern ist der Campbell Highway (Watson Lake nach Carmacks über 600km) bei schlechtem Wetter oder Regen nicht zu empfehlen. Um 8:15 Uhr ging es los, erst einmal zum Einkaufen und auch voll tanken, da es auf der Strecke bis Ross River ( 395 km) keine Möglichkeiten gibt zu tanken oder etwas Essbares einzukaufen!!! Im Visitor Center bekamen wir nur für meine Frau und mich eine Filmvorführung über den Bau des Alaska Highways und die Schwierigkeiten die man damals hatte mit der rauen Natur. Da wird einem wirklich bewusst was diese Pioniere damals geleistet haben, unbedingt sehenswert. Auch das tolle Museum im Visitor Center bietet so einige grandiose Einblicke in vergangene Zeiten.
In einem Baumarkt ergatterten wir noch schnell einen Holzkohle Grill, für den Fall das man so wie letztes Jahr keine offene Feuer machen durfte zum Grillen.
Kurz nach Watson Lake hört die geteerte Straße auf, und ab jetzt heißt es "Gravel Road". Durch schon aufgeweichte Boden geht's es mit nur 60 km/h vorwärts, und als es auch noch bei nur 5 Grad Aussentemperatur zu schneien beginnt, hole ich nun meinen Flachmann hervor und genehmige mir einen kräftigen Schluck Canadian Club Whiskey daraus. Denn ich hatte schon Respekt vor so einer langen Strecke…in der Wildnis.
Jedoch nach 50 km Fahrt besserte sich das Wetter plötzlich, und die Sonne kam hervor, und blauer Himmel begleitete unsere Weiterfahrt durch romantische Wälder. Immer wieder ein Blick auf einen einsamen See dahinter schneebedeckte Berggipfel, keine Menschen weit und breit, ja, genauso hatte ich mir den wilden Yukon vorgestellt. Wir begegneten an diesem Tage nur 5 Fahrzeugen, davon 3 vom Straßendienst die die Strecke abfuhren und ab und zu grobe Unebenheiten ausbesserten. Diese Tagesstrecke war für mich die interessanteste in diesem Urlaub, wahrscheinlich auch wegen der Abgeschiedenheit und nahezu unberührten Natur. Unsere ersten Bären tauchten auf, viele Hasen tummelten sich am Wegrand. Weit und breit keine Menschenseele…..einfach Traumhaft.
Mittag machten wir nach 171 km am Frances Lake wo man auch übernachten könnte an einem herrlichen Government Campgrund der nur leider noch geschlossen hatte. Von dem Highway oberhalb des Lakes gelegen hat man einen Traumhaften Blick auf den See und die umliegenden Berge.
Gegen 18:00 Uhr erreichten wir Ross River wo wir Diesel tankten, und als wir zahlen wollten fragte uns der Besitzer wie viel Liter wir getankt haben. Da ich es nicht so sagen konnte und er auch keine Anzeige dafür in seinem Laden hatte, sagte er nur: "sagen sie mir nur-ungefähr-wieviel sie getankt haben", er vertraute uns einfach das wir ihn nicht betrügen würden. So nett sind diese Menschen hier……na ja zu der Tankstelle, oder dem was so ähnlich ausgesehen hat, so was könnte man sich hier bei uns nicht einmal träumen so veraltet sind diese Geräte, egal, Hauptsache es fließt Diesel.
Zurück auf dem Highway ging es nur noch wenige Km bis zum Lapie Canyon Campground, mitten im Wald gelegen, in einer Lichtung stellten wir unser Fahrzeug ab, kochten, machten Feuer, und der Mensch war fröhlich im Einklang mit der Natur…..bis, nun je später es wurde um so kälter es war. Von ca. 22:30 Uhr bis 0:15 Uhr sankt das Thermometer von + 9° C auf -7°C. Da tat so manch ein kleiner schluck Whiskey sein gutes, und auch das Feuer brannte noch recht lange.

www.rossriver.yk.net Webseite von Ross River


5 Tag

Tag 5: 22 Mai 2004
Route: Lapie Canyon-Carmacks-Tatchun Creek Campground
Tagesstrecke: 243 km
Campground: Tatchun Creek, Government, 12,00 Can $-aber nicht gezahlt ;-) 12 Stellplätze.

Die Nacht war furchtbar kalt, wir hatten das mit der Heizung nicht geschnallt, da war so ein Hebel winzig klein, ich hatte Angst dass er abbricht wenn ich da rumdrücke. An diesem kalten frostigen morgen war mir das egal, Hauptsache warm wird's. Und siehe da- er ließ sich tatsächlich bewegen und die Heizung verwandelte in wenigen Minuten unseren Wohnraum in ein gemütlich warmes Zimmer.
Bei sonnigem aber kalten Wetter ging es kurz nach 9 Uhr los, und nachdem wir am Johnson Lake vorbei fuhren, erreichten wir gegen Mittag den Little Salmon Lake einem Fjord ähnlichem See, wo sich der Campbell Hwy über 34 km an diesem Lake entlang zieht. Am Little Salmon Lake Government Campground ( 15 Stellplätze), einen herrlichen Platz direkt am See machten wir eine Pause. Obwohl dieser Campground einer der schönsten Plätze unserer Reise war, entschieden wir uns nach einem heißen Tee und bei nur 6°C (11:30 Uhr Mittags) doch zum weiterfahren, denn noch so eine kalte Nacht wollten wir nicht unbedingt haben.
Ungefähr 40 km vor Carmacks hat man die Möglichkeit die Strecke nach Norden zu verkürzen indem man über die Frenchman Road am Frenchman Lake vorbei und somit Carmacks umfährt. Da wir aber einige Vorräte einkaufen mussten fuhren wir nach Carmacks. Vorher machten wir noch einen Halt am Eagel Nest Bluff-oder einfach Eagel Rock, wo es einen herrlichen Blick auf den Yukon River gibt. Auch war es draussen wärmer geworden, von nur 6° C am Little Salmon Lake bis hierher 47 km gefahren und hatten jetzt 22 °C!!!
Von Carmacks einem kleinen Städtchen, hatten wir mehr erhofft zu sehen. Nachdem wir den Government Campground einen Besuch machten und enttäuscht davon waren, gingen wir in dem kleinen Supermarkt kurz einkaufen um unseren Proviant zu ergänzen.
Kurz hinter Carmacks dann eine schöne Überraschung. Ein großer Braunbär trottete ganz gemütlich über die Straße und ließ sich von uns überhaupt nicht stören.
Nach diesem unerwarteten Aufenthalt konnten wir einige Kilometer weiter bei den Five Finger Rapids eine kleine Wanderung machen, die uns direkt vom Highway zu den Felsenbrocken hinunter führten die den Yukonriver mit ihren 5 Fingern teilten.
Nach einigen tollen Fotos fuhren wir die wenigen Kilometer bis zum Tatchun Creek Government Campground, der an einem wilden Bach liegt, urgemütlich. Es war auch der einzige Campground wo wir nach kurzem Fragen bei anderen Campern nichts gezahlt haben, das es keine Möglichkeit dazu gab, keine Vorrichtung. Anscheinend waren wir von der Jahreszeit doch zu früh dran.
Hier machten wir Feuer uns setzten einen großen Topf mit Wasser auf, und mit dem heißem wasser ging es dann in die Duschkabine unseres Wohnmobile. Hier genossen wir die angenehmste Körperwäsche, der kleine Raum heizte sich von dem Wasserdampf schnell auf, fast wie eine Sauna. So wich auch die letzte Kälte von vergangener nacht von mir.
Nachdem wir auch noch ein paar leckere Steaks grillten, saßen wir noch bis spät am Lagerfeuer. Was uns aufgefallen war, von den wenigen Campern die unterwegs waren und gleichzeitig mit uns auf einem Campground übernachteten, waren wir meistens die einzigen bzw. die am längsten draußen am Feuer blieben. Andere Camper waren schon kurz nach 22.00 Uhr in ihren Wohnmobilen verschwunden.

www.faroyukon.ca


6 Tag

Tag 6: Sonntag 23 Mai 2004
Route: Tatchun Creek-Dawson City
Tagesstrecke: 337 km
Campground: Gold Rush, Privat, 33,50 Can. $

Abfahrt heute um 9:45 Uhr. Nachdem wir unser Fahrzeug mit Flusswasser ein wenig gereinigt haben ging es gemütlich weiter Richtung Pelly Crossing. Der Highway führt Kilometerweit durch abgebrannte Wälder, die von großen Waldbränden schon 20-30 Jahre zurück liegen. Aber auch fanden wir einen Hinweis auf ein sehr großes Feuer von 1995. Das Ausmaß einer solchen Katastrophe wird einem hier so richtig bewusst. Jedoch die Natur erholt sich langsam, aber sicher.
Glück hatten wir bald darauf Rehe am Straßenrand zu sehen, sowie gleich darauf einen großen Schwarzbär der es sich im frischen Gras gemütlich machte.
Pelly Crossing ein kleiner Ort mit etwa 350 Einwohner, liegt am Pelly River benannt nach Sir John Henry Pelly damals Governator von der Hudsons Bay Co.
Hier kann man seine Vorräte wieder auffrischen, an der gleich am Highway liegender Tankstelle mit eigenem kleinem Supermarkt. Von hier aus meldeten wir uns nochmals daheim um unsere Eltern zu beruhigen.
Nach der Brücke über den Pelly River, hat man einen schönen Ausblick auf Pelly Crossing das von hier oben so richtig Wild verlassen Romantisch wirkt.
Bei Steward Crossing hatten wir eine Entscheidung zu treffen: weiter nach Dawson, oder den Silver Trail bis nach Keno City einst die Silberreichste Gegend Kanadas. Da aber die Straße dorthin nicht geteert ist bis auf die ersten 30km nach Mayo, und der restliche Teil der Straße, (80km) mehr schlecht als recht beschrieben wird, setzten wir unseren Weg nach Dawson City fort.
Tja man muss so manch interessanten Sehenswürdigkeiten weg lassen denn der Urlaub ist Zeitlich begrenzt...leider.
Bei der Moose Creek Lodge machten wir unseren nächsten Stopp, an diesem einzigartig dekorierten Gebäude wo alles auf die Anwesenheit von Elchen deutete. Elche aus Holz geschnitzt, Geweihe überall angebracht, sehr schön. Auch das Essen soll hier vorzüglich sein, wir hatten leider noch etwas Leckeres schon gekocht. Hier kann man sehr schön auf dem Hauseigenen Campground der Lodge übernachten.
Unser Weg führte uns weiter am Klondike Highway, wo wir nach kurzer Zeit an der Straße eine Bärenmutter mit ihren drei kleinen Jungen entdeckten. Ganz vorsichtig hielten wir an, ich holte schnell meine Kameras und konnte ein paar schöne Fotos machen mit den kleinen Bärenjungen die inzwischen auf einen Baum kletterten und da herum turnten.
Ein gutes Stück weiter, während der Highway durch schöne Wälder führt, meist oben auf dem Rücken der Hügel, gelangt man zum Tintina Trench Viewpoint. Hier hat man einen Wahnsinnsblick auf einen sogenannten tektonischen Graben der über mehrere Hundert Kilometer quer durch Yukon und Alaska verläuft. Man hat hier wirklich den richtigen Eindruck wie groß dieses Land tatsächlich ist, denn die Fernsicht bis zum Horizont möge bestimmt über 150-200 km betragen.
In Dawson City angekommen mieteten wir uns auf dem Gold Rush RV Park ein, der mitten in der Stadt liegende Campground. Nach einer ausgiebigen Dusche, folgte die Kleiderwäsche.
Essen wollten wir heute einmal auswärts. Im Casino haben wir auch eine der Legendären Shows angeguckt von den " Diamond Tooth Gerties" einer Tanz und Gesangs Show mit ganz netten Damen in Original Kostümen aus der guten alten Goldrush Zeit.
Müde aber glücklich von diesem langen und Aufregenden Tag fielen wir kurz nach Mitternacht in unser Bett.

www.dawsoncity.org Seite von Dawson City
www.trondek.com Seite der First Nation


7 Tag

Tag 7: Montag 24 Mai 2004
Route: Dawson City-Top of the World Highway-Chicken
Tagesstrecke: 210 km
Campground: West Fork Bridge, Government, 43 Stellplätze davon 18 etwas abseits im Wald stehend, 8,00 US $
Heute haben wir erst mal ausgeschlafen, und nach dem Frühstück machten wir in Dawson noch einen gemütlichen Rundgang. Es war wieder ein super Wetter, die Sonne schien bei 25°C.
Dawson City mit zur Zeit knapp über 2000 Einwohner, ist mit den früheren Goldrausch Zeiten nicht mehr zu vergleichen denn die Stadt wirkt eher verlassen und wenn nicht Touristen da wären fast ausgestorben.
Und doch hat Dawson das einst "Paris" des Nordens bezeichnet wurde seinen ganz besonderen Reiz, die alten Häuser manche vom Permafrost geprägt schon schief stehend, die fröhlichen Saloons. Und da viele der alten Häuser liebevoll restauriert wurden hat man fast ein Gefühl um hundert Jahre zurück versetzt zu sein wenn man da verträumt über die hölzernen Gehsteige spaziert, vorbei am Palace Grand Theatre, Downtown Hotel, am "Klondike Kate`s Restaurant" wo man gut essen kann..oder das Dawson City Museum, wo das Leben während der Goldrauschzeit geschildert wird.
Schon im Visitor Reception Center wo einem Damen in Original Kostümen von Anno dazumal erwarten, und sogar auf Deutsch die Sehenswürdigkeiten ihrer Stadt erklären möchten, merkt man wie sehr sich die Leute um ihre Gäste bemühen.
Ein Besuch lohnt sich auch im Jack London Cabin&Interpretive Center, einer zum Teil originalen Blockhütte wo Jack London einst gelebt und seine Bücher geschrieben hat. Hier wird auf Wunsch auch aus Jack Londons Romanen "Wolfsblut" oder "Ruf der Wildnis" vorgelesen.
Nachdem wir bei einer überraschend ganz modernen Shell -Tankstelle Diesel getankt haben, und auch noch ein paar Getränke kauften (der Liquor Store hatte geschlossen wegen eines Feiertages), setzten wir mit der kostenlosen Fähre kurz nach Mittag über den Yukonriver und starteten am "Top of the World Highway", dessen Namen ja etwas ganz besonderes verspricht.
Auf jeden Fall sollte man beachten das dieser Highway nicht das ganze Jahr für den Verkehr freigegeben ist und da man auch die Grenze zu Alaska passiert, sollte man sich über die Straßenverhältnisse sowie die Öffnungszeiten der Grenzstation zu Alaska bei dem Visitor Center vorher erkundigen. In der Regel kann man vom 15 Mai bis 15 September diesen Highway problemlos befahren. Wir hatten Glück denn der Highway war nur drei Tage vor unserer Ankunft in Dawson geöffnet worden.
Nachdem wir die Fähre verlassen hatten hielten wir schon nach 2 km an wo man von der gegenüberliegenden Seite des Yukonriver einen herrlichen Blick auf Dawson City hat.
Und nun beginnt die Fahrt auf dem Rücken der Berge, den Wolken sehr nahe, eine ganz bezaubernde Strecke, der Highway, sein Name ihm alle Ehre macht.
Gravel Road, also Schotterpiste Richtung Alaska, immer wieder herrliche Ausblicke auf Schneebedeckte Gebirgsketten unendliche Wälder, weite Täler.
Auch hier sollte sich die Wahl eines Truckcampers bestens bewähren, denn wir trafen auf unserer Route zwar wenige Wohnmobile, aber immer wieder bekannte Gesichter. Auch einige Deutsche waren dabei, und so manch einer war nicht recht begeistert über sein Wohnmobil das zwar allen möglichen Komfort bietet, aber es rüttelte und scheppert ungemein laut und man kann schon fast Angst kriegen das da etwas auseinander brechen könnt. Da waren wir sehr glücklich darüber, diese Probleme nicht zu haben.
Nach 106 km von Dawson empfingen uns die Grenzbeamten von Alaska sehr freundlich, vielleicht waren sie ja froh ab und zu jemanden zu sehen in dieser einsamen wilden Gegend.
Gleich nach der Grenze trifft man auf eines der ältesten Roadhouses von Alaska, die Boundary Lodge wo schon vor über hundert Jahren die Abendteuerer und Goldgräber auf ihrem Weg zu den Goldfeldern von Fortymile Rast machten.
Nur 15 km weiter hatten wir die Möglichkeit nach Eagle abzuzweigen, aber uns wiederum auf Grund der nicht gerade optimalen Straße fürs weiterfahren Richtung Chicken entschieden. Später bereute ich dieses, denn Eagle ist einen Besuch wirklich Wert. Der kleine Ort im hintersten Wilden Alaska war früher ein Handelsposten und Versorgungszentrum am oberen Yukon.
Nach über 50km von der Grenze erreichten wir den Ort mit einem ganz lustigem Namen: Chicken, dessen Namensgebung wiederum nennenswert ist.
Eigentlich sollte der Ort "Ptarmigan" (Schneehuhn) heißen, aber weil sich die Goldgräber seinerzeit nicht einigen konnten wie man dieses richtig schreibt, nannten sie ihren Ort einfach "Chicken". Ein Besuch lohnt sich im Chicken Goldpanner Gift Shop, auch einen RV Park gibt es hier wo man günstig übernachten kann. Ganz witzig fanden wir das Schild "Chicken Downtown" wo man nach wenigen Metern Fahrt auf ganze 3-4 Häuser trifft, darunter einen Krämerladen einen Liquor Store, ein Cafe, sowie den Weltberühmten Saloon. In diesem Saloon ähnlich wie in Watson Lake hängen alle möglichen Souveniere, von Mützen, Banknoten, Visitenkarte alles mögliche rum, ein Besuch lohnt sich allemal.
Und die Wirtin ganz freundlich wollte uns bei einem Bier und nicht mehr ganz nüchtern allen Ernstes noch einen "ganz tollen" Campground empfehlen, der erstens gar keiner war, laut ihrer Beschreibung ganz nahen liegt, nur über 20 Ecken und Bäche gleich nebenan zu finden. Und ach ja, gestern waren nur ein paar Bären so zum Zeitvertreib in der Gegend.aber die würden uns nichts tun.
Freundlich aber bestimmt verabschiedeten wir uns und fuhren weiter bis zum "West Fork Campground" der gleich am Highway liegt und doch irgendwie mitten in der Wildnis. Das Wetter hatte bis jetzt gut gehalten, aber gegen Abend zogen die Wolken dichter zu und es regnete immer wieder ein paar Tropfen. Auf diesem Campground wo wir wiederum nur zwei Fahrzeuge standen spürte ich zum erstenmal so wirklich wie einsam dieses hier alles war.
Man achtete auf fast jedes Geräusch, manchmal ganz angespannt ob da nicht gleich ein Bär aus dem Dickicht kommt, und dann froh wenn es wieder nur ein Eichhörnchen ist das von einem Baum näher kommt.
Wir machten ein gemütliches Feuer, grillten wieder mal ein paar leckere Steaks, und nach einem guten kalten Bier saßen wir noch eine weile so am Feuer, und dachten an unsere Freunde die daheim waren, was die wohl sagen würden wenn sie uns hier so sehen könnten. Später gegen Mitternacht fing es so richtig kräftig an zu regnen, und den Regentropfen lauschend die auf das Dach fielen ging ich über in das Land der Träume.
Was für einen herrlichen Tag wir wieder erlebt haben...Gott sei dank.

www.chickengold.com Seite über Chicken/Alaska


8 Tag

Tag 8: Dienstag 25 Mai 2004
Route: West Fork Bridge Campground-Tok-Delta Junction
Tagesstrecke: 277 km
Campground: Smith's Green Acres, Privat, 23,50 US $
Es regnete am Morgen noch immer, und als wir nach dem Frühstück weiterfuhren hingen die Wolken tief, und obwohl die Strecke andeutungsweise sehr interessant war begnügten wir uns mit Country Musik und freuten uns auf einen Bummel durch Tok.
Bei Tetlin Junction bogen wir wieder auf den Alaska Highway wo wir nach kurzer Fahrt Tok erreichten, eine Stadt mit 1393 Einwohnern. In dieser einzigartigen Stadt können Reisende immer wieder aufeinander treffen. Denn ob man aus dem Yukon kommt den Alaska Highway hoch oder von Dawson aus nach Alaska, bei der Rückkehr führen die Highways nur über Tok wieder aus Alaska hinaus, und wird deswegen auch "Mainstreet Alaska`s" genannt.
Eine weitere Tatsache ist das in Tok fast zwei drittel aller Einwohner sich mit der Aufzucht und dem Training von Schlittenhunden beschäftigt, und die Stadt deshalb den Namen "Sleg Dog Capital of the World" bekommen hat.
Nach einem Besuch in dem Mainstreet Visitor Center einem großen urigem Blockhaus das ganz toll eingerichtet ist, großzügige Räume, viele Informationsstände, und die Angestellten wie immer hilfsbereit und äußerst Freundlich. Wir staunen immer wieder wie leicht man mit den Leuten hier ins Gespräch kommen kann, wie unverfälscht die Gastfreundschaft dieser Leute doch ist. Meinen ganzen Respekt gilt diesen Menschen, die trotz der bestimmt nicht einfachen Lebensform die Fröhlichkeit und das Lachen nicht verloren haben, was man hier bei uns manchmal so vermisst.
Auf der anderen Straßenseite gibt es einen Supermarkt wo wir unsere Vorräte auffrischten, besonders über das frische Brot freute ich mich. Als wir den Supermarkt verlassen wollten schüttete es wie aus Eimern, ein richtiger Wolkenbruch hielt uns eine Weile fest.
Im "All Alaska Gift&Crafts" Shop einem bestens ausgestatteten Souvenirladen kauften wir so einige schöne Andenken für daheim, vor allem haben es mir die T-Shorts mit den tollen Motiven angetan. Also für Reisende eine von den wenigen wirklich guten Gift Shops wo man auch eine große Auswahl hat.
Schließlich nach all dem Kaufrausch ging es weiter bis ans Ende des Alaska Highways nach Delta Junction. Denn in Tok wollten wir nicht übernachten weil zum Teil die Campingplätze nahe der Straße liegen und dem Lärm ausgesetzt sind und da es ja erst 13:00 Uhr war viel zu früh für einen Stopp.
Die Fahrt bis Delta Junction verläuft fast schon ein bisschen eintönig, manchmal kilometerweit Kerzengeradeaus, und doch auch sehr schön wenn man ab und zu einen Blick aus dem Fenster werfen kann auf die tollen Berge die immer wieder abwechselnd eine andere Perspektive zeigten.
Delta Junction eine Stadt mit 840 Einwohnern liegt am Ende des Alaska Highways der sich hier mit dem Richardson Highway kreuzt der nach Valdez führt. An diesem historischen Punkt liegt auch das nicht zu übersehende Visitor Center wo der flatternde Fahnenmast steht, und ein Foto von diesem legendären Meilenstein gehört einfach dazu. Hier kann man sich eine Urkunde ausstellen lassen die besagt das man den legendären Alaska Highway bezwungen hat. Vielleicht etwas kitschig aber doch lustige Urkunde die nun daheim unsere Wand schmückt, und beim betrachten immer wieder nette Erinnerungen weckt.
Übernachtet haben wir am bestens ausgestatteten privaten "Green Acres Campground", wo wir unsere Wäsche mal sauber machten und auch die Dusche wohlwollend genossen.
Hier trafen wir auch wieder auf ein Ehepaar aus Deutschland denen wir seit Dawson City immer wieder begegnet sind. Wie klein doch die Welt sein kann, das man trotz der Größe dieses Landes und unterschiedlichen Reiserouten sich immer wieder mal treffen kann. So plauderten wir Mitternacht wo es noch Taghell draussen war miteinander und freuten uns das jetzt und hier genießen zu können.

www.tokalaskainfo.com Homepage über Tok
www.alaska-highway.org Am Ende des Alaska Highways
www.deltachamber.org Seite über Delta Junction
www.rikas.com Seite über Rikas Roadhouse


9 Tag

Tag 9: Mittwoch 26 Mai 2004
Route: Delta Junction-North Pole-Fairbanks
Tagesstrecke:277 km
Campground: Chena River, Government, 15,00 $
Ein Flugzeug das gerade abhob weckte uns heute Morgen aus unseren Träumen. Kurz nach 10 Uhr starteten wir auch unseren Diesel dessen Motor bei Kaltstart eher dem eines Treckers sich anhörte, richtig cool.tuk.tuk.tuk.
Wenige Kilometer hinter Delta Junction hielten wir bei Rika`s Road House, der originalgetreu restaurierten Raststation mit Übernachtungsmöglichkeiten aus den früheren Zeiten wo die Leute auf ihrem Trails nach Fairbanks zogen. Nicht weit von hier kann man auch die Trans-Alaska Pipeline bestaunen die über den Tanana River führt.
Die Strecke bis North Pole verläuft dann eher ruhig, zwischen Wäldern wo man keine besonderen Ausblicke hat. In North Pole das sich mit dem riesengroßen Weihnachtsmann ankündigt besuchten wir natürlich das Santa Claus House wo der Weihnachtsmann wohnt und man an 365 Tagen im Jahr seine Weihnachtsgeschenke kaufen kann.
Sieht alles ein bisschen ungewohnt aus wenn man Ende Mai plötzlich Weihnachtsgefühle in sich verspürt. Hier schreiben Kinder aus aller Welt Briefe an den Weihnachtsmann und mit ihren Wunschzetteln werden einige an einer Pinwand den Besuchern gezeigt. Auch kann man in einem modern eingerichteten "Santaland RV Park" sein Wohnmobil abstellen und vor den Toren Fairbanks übernachten.
So erreichten wir am frühen Nachmittag die zweitgrößte Stadt Alaskas, Fairbanks, die nur 200km südlich des Polarkreises liegt mit ihren über 30.000 Einwohnern. Hier kann man im Sommer Temperaturen von bis zu 30°C plus haben und im Winter nicht selten unter -40°C. So gibt es in Fairbanks auch das klarste Eis der Welt, welches Eisschnitzer aus aller Welt anzieht um sich in Wettkämpfen zu messen.
Von Fairbanks aus startet alle zwei Jahre das berühmte Yukon Quest Hundeschlitten Rennen das über 1000 Meilen nach Whitehorse führt.
Hier gibt es viele große Supermärkte man könnte an fast jeder Ecke bei einem Händler ein Auto kaufen eine richtige lebendige Stadt. Obwohl diese Stadt so einiges an Attraktionen bietet, beschränkte sich unser Aufenthalt hier lediglich auf das nötigste. Ein bisschen durch Downtown spazieren gehen, die kleine Innenstadt mit ihren gemütlichen Geschäften.
Besuchen kann man hier die berühmte Universität mit dem Alaska Museum wo über Fauna und Tierwelt Alaskas berichtet wird sowie über die großen Bodenschätze in diesem Land. Im Visitor Center kann man kostenlos im Internet surfen und so vielleicht einen Gruß an daheim senden. Hätte man mehr Zeit so könnte man ruhig 1-2 Tage nur in Fairbanks verbringen.
Nachdem wir einen größeren Einkauf an Lebensmitteln für die nächsten Tage gemacht hatten fuhren wir zum Chena River State Campground der schon fast mitten in der Stadt liegt und doch ganz abgeschirmt in einem kleinen Wald.
Leider regnete es am Abend wieder, und so blieb uns der Aufenthalt im Wohnmobil nur übrig bis wir wieder mal erst nach Mitternacht unsere Bettruhe fanden.

www.northepole.com Santa Claus Land
www.explorefairbanks.com Visitor Center Alaskaland
www.uaf.edu Museum der Uni Fairbanks
www.riverboatdiscovery.com Tagesausflug mit Schaufelraddampfer


10 Tag

Tag 10: Donnerstag 27 Mai 2004
Route: Fairbanks-Nenana-Denali Park
Tagesstrecke: 256 km
Campground: Riley River, Government, 18,00 US$
Nach einer ruhigen Nacht erwachten wir ausgeruht am nächsten morgen gegen acht Uhr. Nach einem üppigem Frühstück mit Kaffee Wurstbroten, Marmelade und einem Schluck Whiskey verließen wir den Campground wo an diesem Morgen immer wieder Flugzeuge über uns hinweg flogen, landeten oder starteten. Leider liegt der Campground zwar dem Stadtzentrum nahe, aber auch in der Einflugschneise des Flughafens.
Nachdem wir nochmals Diesel getankt haben ging es nun endlich weiter auf dem Parks Highway Richtung Denali.
Kurz hinter Fairbanks hielten wir nochmals auf einem Hügel, wo wir einen herrlichen Blick auf den Chena River hatten und dessen Flussverlauf. Bis Nenana gibt es eigentlich nichts Besonderes zu erwähnen, der Highway schlängelt sich durch die Ebene, immer wieder durch grüne Wälder durch. Die Straße ist hier trotz Asphalt, doch etwas holprig durch den Permafrost geworden.
Unsere nächste Pause machten wir dann in Nenana dem 435 Seelen-Ort wo der Tanana River mit dem Nenana zusammen fließt. Dieser einsame und doch nicht so ganz Gott-Verlassenen-Ort erlebte seinen Boom mit dem Bau der Alaska Railroad wodurch der Ort zur Verladestation und zum Umschlagsplatz für Waren von der Eisenbahn auf die Schiffe wurde die auf den Flüssen ins Landesinnere die entlegendsten Dörfer und Minen versorgten.
Darüber wird auch in einem ganz urigen Railroad Museum berichtet das 1923 gebaut und 1988 renoviert wurde, wo man neben alten Eisenbahnwerkzeugen wie Morsegeräte, alten Zeitungsberichten, Kanus., Zugfahrplänen.so einiges aus alten Zeiten bewundern kann.
Jedoch berühmt ist der Ort für seine sogenannte Eiswette die Jährlich im Frühling, Ende März/April stattfindet. Im Jahre 1917 wurde von Arbeitern der Alaska Railroad eine Wette abgeschlossen wann das Eis auf dem Tanana River brechen wird. Hierzu wird bis heute ein hölzerner Dreifuß in den das Eis im Fluss verankert der mit einer Uhr am Ufer verbunden ist. Sobald das Eis bricht und der Dreifuß umfällt stoppt er die Uhr. Auch heute kann man an der Eiswette noch mitmachen und im Museumsshop seinen Tipp abgeben. Die Höhe des Gewinns ist natürlich abhängig von der Anzahl der Teilnehmer und deren Einsatz.
Nachdem wir im Postoffice einige Postkarten weggeschickt hatten ging es nun gemütlich weiter die restlichen gut hundert Kilometer bis zum Eingang des Denali Parks.
Nun, ich hatte zwar erwartet dass hier an diesem berühmten Nationalpark schon einige mehrere Touristen anzutreffen sind. Als wir aber am Parkeingang eintrafen war ich erstmals so richtig schockiert von all dem Rummel den vielen Giftshops, zig Ampeln die den Verkehr regelten. Hotels und Herbergen dicht aneinander, und Tausenden Touristen....wo sind wir nur da angekommen?!
Um ehrlich zu sein, ich habe meiner Frau vorgeschlagen einfach weiterzufahren. Denn nach nun 10 Tagen die wir eigentlich in der Wildnis verbracht hatten meist ohne oder mit ganz wenig Menschenkontakt war mir dieses hektische Treiben gar nicht so angenehm.
Jedoch was wir über den Denali gelesen hatten ließ uns nun doch verweilen. So suchten wir als erstes das Riley Creek Visitor Center auf das am Eingang des Parks liegt um für diesen oder nächsten Tag noch Tickets zu ergattern für eine Rundfahrt im Denali Nationalpark.
Nachdem wir erst für den kommenden Tag Buskarten bekommen haben, buchten wir auch gleich im Visitor Center einen Platz am Riley Creek RV Park einem staatlichen Campingplatz der am Eingang zum Denali liegt. In der Hochsaison soll es sehr schwierig sein so nahe am Denali Park freie Plätze auf den Campgrounds zu bekommen. Das gleiche gilt auch für die Shuttle Busse die bis zu 150 km ins innere des Parks auf einer unbefestigten Straße führt.
Es empfiehlt sich dringend eine Reservierung diesbezüglich zu machen wenn man ungefähr weiss wann man den Denali besuchen möchte.
Wir durften den Platz auf dem Campground frei wählen, fanden auch einen schönen und kochten uns ein verspätetes Mittagsessen. Es gab eine Art Bockwurst mit Bratkartoffel und natürlich ein kühles Bier.
Danach machten wir uns nochmals auf die 23 km Fahrt bis zum Savage River wo die geteerte Straße aufhört und man auch nicht mehr weiter fahren darf. Ab hier nur noch mit den Shuttle-Bussen um diese unbeschreiblich schöne Tier und Pflanzenwelt erhalten zu können.
Gegründet wurde der Mount McKinley Park 1917, benannt nach dem Präsidenten William McKinley (1897-1901). Erst 1980 wurde er wieder in den Namen Denali umbenannt so wie ihn Ureinwohner schon immer genannt haben.
So ist dieser Park einer der letzten intakten Naturlandschaften mit einem Ökosystem das noch fast nichts von seiner Ursprünglichkeit verloren hat.
Hier trifft man entlag der Straße immer wieder Grizzly Bären, Dall Schafe, Wölfe und Füchse. Und welch eine grandiose Landschaft hier ist, ich kam aus dem Staunen gar nicht mehr raus. Wir machten einen kleinen Spaziergang vom Parkplatz aus wo die geteerte Straße aufhört, Fotografierten die zahlreichen Berge auf die wir trotz einiger Wolken einen tollen Ausblick hatten.
Auf der Rückfahrt hielten wir am Savage River State Campground, einem bezaubernden Platz den man sich unbedingt merken sollte. Er liegt schon mitten im Denali Park und es ist der letzte Platz im Park den man mit dem eigenen Wohnmobil noch anfahren darf. Dafür ist die Aussicht hier einfach grandios, einsam und doch ist man nicht allein. Wenn wir von diesem schönen Platz bloß schon vorher gewusst hätten.. Nun ja, man kann nicht alles haben.
Wir machten noch im Touristen-Ort am Denali Eingang den Gift und Souvenirshops einen Besuch und kauften uns noch manch eine Erinnerung von hier. Das Wetter hatte sich verschlechtert, es war sehr windig und unangenehm kalt geworden nur noch 6°C. Dieser Kälte wollten wir mit einer Dusche am Campground zu Leibe rücken, nur leider schließt die schon um 20:00 Uhr und es war mittlerweile schon 20:45 Uhr gewesen, schade. So machten wir uns einen gemütlichen Abend im Wohnmobil, studierten Karten und freuten uns auf die Fahrt in den Denali Park. Ein zwei Bier und ein kleiner Whiskey machte das Einschlafen dann noch einfacher.

www.nenanaakiceclassic.com Homepage über Nenanas Eiswette


11 Tag

Tag 11: Freitag 28 Mai 2004
Route: Denali Park mit Shuttle-Buss-Riley Creek-Cantwell
Tagesstrecke: Mit Shuttle-Buss 53 Meilen, mit Wohnmobil 55 km
Campground: Cantwell RV Park, Privat, 18,19 US $

Um neun Uhr bin ich aufgestanden, bereitete das Frühstück mit Kaffee und Tee, weckte meine Lebensgeister mit einem kleinen Schluck Whisky.
Draussen hatten wir Sonne, nur ein paar Wolken zogen am Himmel und wir waren guter Laune den Mount McKinley mit seinen 6194 m heute vor die Kameralinse zu bekommen. Nachdem wir auch für die Busfahrt die ja so um die 6 Stunden dauern sollte einige Brötchen eingepackt hatten ging es zum Riley Creek Visitor Center von wo um 11:00Uhr unser Bus losfuhr.
Gemütlich ging es dann die ersten Kilometer die wir ja schon von gestern kannten bis zum Savage River. Ab hier war nun Neuland und wir konnten kaum erwarten etwas Neues zu sehen, z.B. einen Grizzly oder Caribou Wölfe. Man hat auch die Möglichkeit den Bus anhalten zu lassen wenn man ein Tier sieht, indem man einfach STOPP ruft. Das ging dann so einige male immer wieder stopp, mal gab es gleich am Straßenrand etwas zu sehen, mal so weit weg das ich mich fragen musste ob manch einer von den Fahrgästen nicht vielleicht einen Augenarzt aufsuchen sollte.
Nach gut einer Stunde Fahrt gab es die erste Pause, alle raus aus dem Bus sich die Beine vertreten. Hier sahen wir in einiger Entfernung auch unseren ersten Grizzly Bären mit einem Jungen. Die Vegetation hier bedingt auch durch die hohen Berge war alles andere als Sommerlich. Zwar blühten schon einige Blumen aber das Gras war noch eher braun als grün. Im Hochsommer ist der Denali Park berühmt für seine farbigen Landschaften wenn auch nur für kurze Zeit, mit blühenden Wiesen.
Leider war unser Trip schon nach 53 Meilen zu Ende, da ab dem Toklat River die Straße nach dem Winterlichen Chaos noch nicht wieder befahrbar sei. Eigentlich hätten wir noch 40 Meilen weiter fahren wollen, denn ganz hinten im Park beim Wonder Lake hat man einen wunderbaren Blick auf den höchsten Berg Nordamerikas.
Eines ist aber sicher. Sollten wir nochmals die Gelegenheit haben im Denali Nationalpark unterwegs zu sein dann möchten wir uns mehr Zeit dafür nehmen. Denn es gibt hier so viel Schönes zu sehen, man könnte Tage hier verbringen. Auch wenn die Fahrt mit diesen Shuttle-Buss nicht die angenehmste ist so kann man jederzeit aus dem Bus raus, einige Stunden wandern gehen und mit dem nächsten Bus wieder weiter fahren oder zurück, egal man kommt immer raus sofern nicht ein Grizzly dazwischen kommt.
Die Rückfahrt verlief ohne Highlights, wir waren müde und durchgerüttelt und froh endlich aus dem Bus beim Visitor Center aussteigen zu können. Hier lernten wir auch ein älteres Ehepaar aus Frankfurt kennen, die mit uns die gleiche Bus Tour gemacht hatten. Sie waren nun schon seit über einem halben Jahr von Deutschland aufgebrochen und quer durch USA, Kanada und Alaska unterwegs und auch noch einige Monate bleiben wollten. Hut ab vor solchen Leuten und ich hoffe wenn ich mal in Rente gehe auch von solchen Reisen berichten können.
Nach einem herzlichen beinahe halbstündigen Plaudern verabschiedeten wir uns um unsere Fahrt noch bis Cantwell fortzusetzen.
Obwohl es schon 18 Uhr war wollten wir doch noch einige Kilometer fahren um der Hektik zu entfliehen die am Eingang des Denali Parks herrscht. Und trotzdem kann ich jetzt verstehen dass so viele Menschen diese wunderbare Gegend hier sehen wollen.
So kamen wir nach 55 km in dem kleinen Ort Cantwell an wo wir auf einem privaten Campground bei ganz netten Besitzern einen guten Platz bekamen. Der Cantwell RV Park liegt auf einem großen Baumfreien Gelände, dafür aber umgeben von malerischen Bergen. Hier konnten wir gemütlich in einem sehr sauberen Duschraum den Staub von uns abwaschen. Auch gab es hier Waschmaschinen wo man seine Wäsche wieder sauber kriegen kann.
Gegen 21 Uhr zog ein Gewitter auf und ein Regenbogen zog genau über den Platz hinweg und als wir später in Deutschland die Fotos von hier sahen da hatte ich das Ende des Regenbogens genau über meinem Kopf.
Und weil wir so einen Aufregenden Tag hatten, guckten wir uns bei einigen Dosen Bier eine DVD vom Denali Park an die wir gestern gekauft hatten.
Es war wieder mal spät nach Mitternacht als meine Augen zufielen, und ich Gott gedankt habe dass in diesem Urlaub alles besser läuft als ich es mir erträumt habe.

www.nps.gov/dena/ Offizielle Seite über Denali
www.denalinationalpark.com Schöne Seite über Denali
www.denali.national-park.com Seite über Denali


12 Tag

Tag 12: Samstag 29 Mai 2004
Route: Cantwell-Talkeetna-Wasilla-Palmer-Chickaloon
Tagesstrecke: 431 km
Campground: Chickaloon "King Mountain" RV Park, Government, 10 US $

Als wir heute Morgen aufgewacht sind waren die Berge ringsum alle in Nebel gehüllt. Jedoch nach einem gemütlichen Frühstück, und wir an der Dumpstation das Abwasser geleert und frisches Wasser aufgefüllt haben war plötzlich der Nebel weg und Sonne pur wärmte uns.
Ein Anruf bei unseren Eltern daheim erfreute uns gegenseitig, denn man möchte die Lieben daheim doch nicht allzu sehr im Ungewissen lassen, so weit weg in diesem großen Land.
Den Besitzer dieses Campgrounds schenkte ich die einzige Flasche Franken- Wein, natürlich im Bocksbeutel die wir aus Deutschland mitgebracht hatten. Diesen Wein wollte ich "den" Menschen schenken wo wir uns am wohlsten gefühlt haben, wo wir ganz besonders freundlich und herzlich aufgenommen worden sind. Natürlich war der Herr im Haus höchst erfreut über einen solch unverhofften Schluck, und dankte uns mehrmals für unser Geschenk. Als sie auch noch hörten dass sie die einzige "Ehrenflasche" erhalten haben, da waren sie schon a bisserl gerührt.
Und prompt mussten wir uns noch einen Augenblick gedulden bis die Hausherrin ein großes 1,5 Liter Dunstglas brachte wo sie selbst eingelegten Räucherlachs uns schenken wollte. So sind diese Leute hier, wollen einem nichts schuldig bleiben, bzw. ihren Gästen wirklich auch etwas mitgeben worüber wir uns später höchst erfreut haben. Erstens über ihr Geschenk und noch mehr darüber wie unbeschreiblich lecker dieser Lachs geschmeckt hat.
Deswegen möchten wir den Cantwell RV Park als den auf unserer Reise freundlichsten saubersten und mit besonders herzlichen Leuten die diesen Campground betreiben, hervorheben, und ihnen unser Lob aussprechen.
Auf der Fahrt nach Süden hat man immer wieder eine herrlichen Blick auf das Massiv der Alaska Range und bei gutem Wetter auf den Mount McKinley.
Wir hielten öfters an schönen Parkplätzen an um Fotos zu machen, und eher durch Zufall bekamen wir auch einen wunderbaren Blick auf den Mount McKinley.
Der Highway bis Talkeetna schlängelt sich immer mehr durch einsame Wälder wodurch der Blick auf die umliegenden Berge eingeschränkt ist.
Nach gut 200 km erreichten wir die Abzweigung nach Talkeetna, 22 km vom Highway entfernt. Dieser kleine Bergsteiger Ort mit 868 Einwohnern ist der Ausgangspunkt am Fusse des Mt. McKinley für dessen Gipfelbesteigungen.
Von hier aus kann man sich auf über 2000 m zu den Gletschern fliegen lassen, um dann den Weg zum Gipfel mühsam zu finden.
Wir machten uns es etwas gemütlicher und begnügten uns mit einem Rundgang durch Talkeetna, wo Volksfeststimmung herrschte wegen eines Feiertages.
Leider war die Hatcher Pass Road noch geschlossen die kurz vor dem Ort Willow eine interessante Alternativroute bietet, um nach Palmer zu gelangen.
So ging es weiter bis Wasilla am gleichnamigen Wasilla und Lucille Lake gelegene Stadt mit etwa 5213 Einwohnern. Hier war wieder etwas mehr los auf den Straßen, vielleicht auch ein kleiner Einfluss von Anchorage das nicht mal eine Autostunde von hier liegt.
Lediglich um einige frische Lebensmittel zu kaufen hielten wir in einem Supermarkt hier an, wo ziemlich viel los war wegen Wochenende und dem Feiertag.
Da wir uns Anchorage nicht unbedingt ansehen wollten zogen wir es vor schnellstens wieder auf den Highway Richtung Palmer weiterzufahren. Zwar hatten wir für den heutigen Tag kein Etappenziel ausgesucht, jedoch nachdem wir schon einige Kilometer gefahren sind und auch es langsam spät geworden ist war es Zeit nach einem Campground zu suchen.
Leider war dann doch so einiges los auf machen Plätzen, auch viele Bewohner nutzten das schöne Wetter um mit ihren Booten oder Quad Bikes entlang der Flüsse oder Bäche auf ihre Art das Wochenende zu feiern. Ganze Scharen von Menschen grillten und feierten fröhlich, unglaublich wie die ihr Wochenende geniessen konnten.
So haben wir auch Palmer hinter uns gelassen einer Gegend die bekannt ist für ihre ertragreichen Obst und Gemüseernten. Den Mountain View RV Park verpassten wir leider, einem privaten Platz wo man einen schönen Blick auf die Matanuska Mountains hat.
Erst gegen 19:00 Uhr erreichten wir ziemlich müde von dem anstrengenden Tag den King Mountain State Recreation Campground wo wir eigentlich fast den schönsten Platz am Fluss bekamen da kurz davor Tages-Besucher diesen herrlichen Platz am Matanuska River verlassen hatten.
Nach einem kräftigen Schluck Whiskey und einem Bier machte ich ein kleines Feuer und wir grillten uns noch ein paar leckere Steaks. Später kam noch der "Platzwart" der diesen Staatlichen Campground versorgte, und brachte uns etwas Feuerholz vorbei. Für 10 $ bekamen wir so einiges an Holz, fertig gespalten, und ich war leider zu müde um das viele Holz am Fluss zu bemerken das nur aufs einsammeln wartete.
Auch hier sollten wir wieder einmal die Gastfreundschaft der Alaskaner kennen lernen, die einfach wunderbar ist. Als ich gerade unser Feuer machen wollte, kam unser Platznachbar der mit seiner Familie nebenan schon gemütlich am Feuer saß, mit der Tageszeitung die er mir schenken wollte um mein Feuer schneller in die Gänge zu bekommen. Nicht das ich etwa kein Feuer machen kann, nein, einfach um uns eine nette Geste zu erweisen. So etwas berührt einem schon ungemein.
Als es schon wieder schon weit nach Mitternacht war löschte ich unser Feuer mit einem Eimer Wasser aus dem Fluss und war dann froh endlich im Bett diesen langen anstrengenden aber sehr schönen Tag beenden zu können.

www.alaskaone.com/cantwellrv Unser Lieblings-Campground
www.alaskavisit.com Mat-Su Visitor Center bei Wassila
www.palmerchamber.org Seite von Palmer
www.bellsalaska.com/myalaska/parks_highway.html Parks Highway


13 Tag

Tag13: Sonntag 30 Mai 2004
Route: King Mountain Campground-Glenallen
Tagesstrecke: 189 km
Campground: Northern Night's RV Campground, Privat, 15,00 US $

In der Nacht regnete es leicht, was aber eher dazu führte noch besser zu schlafen. In bester Laune erwachten wir an diesem Sonntagmorgen, und als ich die Tür öffnete begrüßte der Tag mich mit schönstem Sonnenschein. So kann nur ein wunderbarer Urlaubstag beginnen. Wir frühstückten draussen am Tisch, gleich neben uns war das Rauschen des Matanuska Rivers zu hören, und auch der King Mountain mit seinen 1770 m der über diesem Campground thront zeigte sich wolkenfrei.
Gut gestärkt und ganz gemütlich gingen wir diesen Sonntag an und es war schon kurz nach 11:00 Uhr als wir den Campground verlassen haben.
Da wir gestern eine fast zu lange Strecke gefahren sind, haben wir beschlossen nach Möglichkeit heute nicht allzu weit zu fahren.
Der Highway schlängelt sich hier immer wieder dicht am Waldesrand gedrängt, meist Berg auf teilweise sehr enge Kurven und immer wieder ein toller Blick auf die umliegenden Berge.
So hatten wir auch nach wenigen Kilometern einen tollen Ausblick auf den Matanuska River und auf den Campground von letzter Nacht.
Nach 30 Meilen erreichten wir den Matanuska Glacier, den man nur über eine private Road befahren kann mit 10 $ Gebühr. Die Ausgaben lohnen sich auf jeden Fall, denn vom Parkplatz am Fuße des Gletschers kann man eine sehr schöne Wanderung auf den Gletscher machen. Mit seinem ewigen Eis umgeben leuchtet dieser bei schönem Wetter ganz besonders, umringt von grünen Wäldern und mächtigen Bergen. Wir hatten Glück das Wetter war prächtig und nach einer 2-stündigen Gletscherwanderung fuhren wir die sehr holprige Strecke zum Highway zurück. Vom Highway hat man einen wunderschönen Blick auf den bis zu 27 Meilen langen Matanuska Glacier.
Als wir das Tal des Matanuska Rivers nun endlich verlassen hatten bot sich unseren Augen eine überwältigende Landschaft an. Leicht bergab führte der Highway fast nur geradeaus und die Fernsicht die wir hatten war unbeschreiblich.
So erreichten wir schon recht früh, kurz vor 17:00 Uhr Tag Glennallen ein kleinerer Ort mit etwa 554 Einwohnern. Der Ort liegt 2 Meilen entfernt wo der Richardson Hwy sich mit dem Glenn Hwy kreuzt in einer Tiefebene umgeben aber von majestätischen Bergen. So die Wrangell Mountains, Mount Stanford, Drum alles hohe Berge teils über 4317 m die an schönen Tagen weit sichtbar sind.
Wir wählten den Northern Nights RV Campground aus, einen privaten Platz wo wir auch wieder mal Duschen konnten.
Abends nach einem gemütlichen Essen planten wir unsere nächsten Tage, wohin der Trail uns führen sollte. Es ist nicht immer ganz einfach sich für etwas zu entscheiden, dafür andere auch sehr schöne Sehenswürdigkeiten auszulassen. Da wir gerne einmal zum Ozean wollten beschlossen wir am nächsten morgen nach Valdez zu fahren.
So verbrachten wir den Abend gemütlich bei einem Bier und Whisky, sortierten Fotos am Laptop und es füllte sich so manche Seite in Karins Tagebuch.

www.alaska-rv-campground-glennallen-northernnights.net/ Glennallen Campground


14 Tag

Tag 14: Montag 31 Mai 2004
Route: Glenallen-Valdez
Tagesstrecke: 221 km
Campground: Bear Paw Camper Park, Privat, 27, 00 US $

Nach dem Frühstück beschlossen wir in Richtung Valdez weiter zu fahren. Wieder hatten wir schönes Wetter und so ging es gut gelaunt die paar Kilometer bis Copper Center eine sehr alte Siedlung wo früher Goldgräber den Winter über hier gelebt hatten.
Obwohl die Tachonadel unseres Diesels langsam unsere Aufmeksamkeit erregte vertraute ich doch der Anzeige die mir bestätigte dass wir noch fast doppelt soweit fahren könnten als bis nach Valdez.
So fuhren wir gelassen an jeder Tankstelle vorbei und erst als wir an einem Hinweis der auf die letzte Tankstelle vor Valdez deutete, hielten wir an. Tja aber da gab es keinen Diesel zu tanken, nur Benzin. Nach kurzem überlegen entschieden wir uns fürs weiterfahren.
Die Landschaft hier ist nun schon deutlich mit mehr Grün überzogen, man merkt deutlich wie schnell die Vegetation in wenigen Tagen sich verändert und der Sommer Einzug hält. Wiederum sind die Ausblicke auf die mit Schnee und Eis bedeckten Berge so malerisch und wir hielten immer wieder mal an um Fotos zu machen. Leider sehen wir ausser ein paar Hasen keine wilden Tiere mehr.
Bevor der Highway sich zum Thompson Pass hochschlängelt fährt man immer wieder Kilometerweit geradeaus und so kam auch unser Tempomat mal wieder zum Einsatz. Am Fuße der Berge machten wir am Little Tonsina River eine kleine Pause, um dieses beeindruckende Berg-Panorama bei einem kühlen Bier so richtig genießen zu können.
Je höher wir nun kamen umso schneller wurde es kühler. Am Worthington Glacier angekommen war der Gletscher zum Teil in Nebel gehüllt und wir zogen es vor zum Thompson Pass weiter zu fahren.
Kurz nach dem Pass wurde das Wetter deutlich besser und wir hatten zum teil einen schönen Ausblick auf die umliegenden Berge, und der Straße die sich dem Tal hinunter stürzt. Als wir jedoch weiterfahren wollten packte uns ein Schreck: der Bordcomputer zeigte plötzlich null Sprit an, bzw. der Tankinhalt reichte für null Kilometer.
Das kann nicht sein dachten wir uns denn Bergauf war eine Strecke von 112 Kilometer Restsprit angezeigt worden und nun auf einmal 0 km. Obwohl die Straße ab hier nur Bergab führt waren es bis Valdez noch so um die 40km.
Also nur soviel sei gesagt, diese restlichen Kilometer fuhr ich wie in Trance, jede Berührung mit dem Gaspedal vermied ich so gut es ging. Als die erste Tankstelle auftauchte waren wir dermaßen erleichtert, man kann es sich bestimmt vorstellen. Zu allem Pech wollte meine Kreditkarte da nicht so richtig funktionieren, und erst nach mehrmaligen probieren konnten wir tanken. Gestresst aber doch froh erreichten wir das Visitor Center mitten in Valdez.
Nach kurzem nachfragen entschieden wir uns für den gleich am Ozean liegenden Bear Paw Camper Park wo wir übernachteten.
Nachdem wir einen wunderschönen Platz fanden, mit herrlichem Blick auf das Meer gab es eine leckere Bockwurst so auf die schnelle Art, und schon machten wir uns auf, diesem Ort einen Besuch abzustatten.
Valdez hat eine bewegte Geschichte hinter sich und die vielleicht traurigste, als 1968 an einem Karfreitag ein Erdbeben mit den daraus folgenden haushohen Fluten fast den gesamten Ort ins Meer hinaus zogen… Fünf Minuten lang bebte die Erde mit einer Stärke von 9,2° nach der Richterskala. Heute steht dieser Ort, der nun vom Ende der Trans-Alaska Pipeline profitiert wo das Öl auf Tanker verladen wird einige Kilometer westlich vom alten Ortskern.
In einem Supermarkt trafen wir zufällig ein Ehepaar aus der Schweiz die mit uns von Frankfurt nach Whitehorse geflogen sind und vor uns im Flieger saßen. Die Freude war groß nach 3000 km sich trotz unterschiedlicher Route sich in diesem großen Land wieder zu treffen.
Am Campground machte ich ein kleines Feuer mit dem Holz das wir vom Matanuska King Mountain Camp gekauft hatten, und prompt gesellte sich ein etwa 80 Jähriger Mann zu unserem Feuer der sein Wohnmobil neben uns stehen hatte. Dieser freundliche Herr erzählte uns bewegte Geschichten aus seinem Leben, von seinem kleinen Flugzeug das er einmal hatte und nun gegen ein Boot getauscht hatte und wo er nun öfters zum Fischen unterwegs war.
Mitternacht war schon längst vorbei, das Wetter hatte sich gebessert und so genossen wir den Whisky am Lagerfeuer wo es trotz der späten Stunde noch Taghell draussen war.

www.valdez-alaska.org Seite von Valdez
www.bearpaw-valdez.com Campground am Meer
www.valdezmuseum.org Museum
www.stansstephenscruises.com Boots Touren zum Columbia Glacier


15 Tag

Tag 15: Dienstag 1 Juni 2004
Route: Valdez - Grizzly Lake Ranch
Tagesstrecke: 340 km
Campground: Grizzly Lake Ranch, Privat, 18, 00 US $

Heute Morgen weckten uns der Schrei der Möwen, und die Schiffe die vor Anker gingen. Eine sehr angenehme Art aufzuwachen. Nach einem üppigen Frühstück mit Leberwurstbrote, Schinken, und gutem schwarzem Kaffee ergänzten wir noch unseren Proviant im Supermarkt. Ein kurzer Anruf bei meinen Eltern beruhigten die Leute daheim, und auch uns war es angenehm mal zu hören dass es in Deutschland kälter war als in Alaska! Immerhin hatten wir schönsten Sonnenschein bei 25°C und daheim sollen es nur 12°C sein…
Mit vollem Tank ging es die gleiche Strecke zum Thompson Pass zurück, aber ganz gemütlich. Und so konnten wir die Fahrt durch den Keystone Canyon richtig geniessen und die vielen Wasserfälle die von den Felskanten ins Tal stürzten bestaunen.
Am Willow Lake machten wir Mittag, und es gab Chillie con Carne von gestern. Hier hatten wir einen sehr schönen Ausblick auf die Mounts Zanetti und Wrangell.
Kurz nach dem der Highway an Glenallen vorbei in Gakona ankommt, biegen wir vom Richardson Highway rechts ab auf den Tok Cutoff Highway.
Bis zum Grizzly Lake führt dieser einsame Highway durch unberührte Wälder an Indianersiedlungen vorbei. Immer wieder geht vom Highway eine Straße in den Busch wo am Ende eine Blockhütte steht.
Manchmal ist die Straße richtig holprig und sehr eng, das man fast Angst hat wenn ein Auto uns entgegen kommt. Irgendwo in diesem einsamen Land sehen wir auch ein Stachelschwein am Straßenrand das aber sofort auf einen Baum "klettert" als wir anhalten. Also können Schweine auch klettern.
Erst sind wir an der Grizzly Lake Ranch vorbei gefahren um den etwa 10 Meilen entfernt gelegenen Staatlichen Porcupine Creek Campground zu finden. Dieser aber sehr einsam gelegen und kein Camper war noch anwesend, ließ uns dann doch die kurze Strecke zurück fahren und bei Cowboy Jim auf der Grizzly Lake Ranch übernachten. Auch war es das bedrohliche Gewitter das nahte und uns a bisserl Angst einjagte diesen Entschluss nicht zu bereuen.
Wir grillten hier noch trotz des einsetzenden Regens, und auch ein großes Lagerfeuer machten wir später noch um dieses kalte Wetter erträglicher zu machen. Auch die beiden süßen Hunde von Jim die sich zu uns gesellten erfreuten sich an der Wärme unseres Feuers.
Leider hörte es an diesem Abend nicht mehr auf zu regnen, und so machten wir es uns im Wohnmobil gemütlich bei einem Bier und Whisky gegen die Kälte.


16 Tag

Tag 16: Mittwoch 2 Juni 2004
Route: Grizzly Lake Ranch-Tok-Beaver Creek
Tagesstrecke: 298 km
Campground: Westmark RV Park

Es regnete die ganze Nacht hindurch, und als ich heute Morgen aus dem Fenster guckte da waren die Berge alle mit einer weissen Schneedecke überzogen. Über Nacht hatte es da oben kräftig geschneit. Wir verabschiedeten uns von dem freundlichen Cowboy Bill der mit seiner Frau auf seiner Ranch auch Wohnmobilen Unterkunft gewährt, einfache Plätze aber sauber und schön gelegen. Man kann hier auch Trail Reiten direkt mit Jim buchen, und ich könnt mir vorstellen dass dieses bestimmt viel Spaß macht. Wetter bedingt mussten wir auf dieses Vergnügen verzichten und machten uns auf den Weg nach Tok.
Tiefe Wolken hingen am Himmel es regnete immer wieder mal kräftig und die Temperaturanzeige im Fahrzeug zeigte nur 3°C aussen an und immer wieder stand "ICE" in der LCD Anzeige… Lediglich ein einsamer Elch der an einem Wassertümpel stand brachte etwas Abwechselung.
Von dem tollen Panorama haben wir nicht viel mitbekommen, die Umrisse der Berge ließen sich nur erahnen.
In Tok hielten wir nur kurz zum tanken an, und es ging auch schon gleich weiter Richtung Kanadischer Grenze. Je näher wir dieser kamen umso schöner wurde das Wetter. Im Yukon wieder angekommen hatten wir blauen Himmel und die Sonne wärmte uns. An einem schönen Rastplatz machten wir eine gute Stunde Pause, und schliefen in der Sonne fast schon ein. Diese Ruhe und Stille die man hier hat bezaubern unsere Sinne immer wieder. Und das duftende Gras mit den blühenden Blumen, das summen der Insekten, der weite unendliche Blick über Wälder und Hügel zu den Bergen am Horizont bringt uns mit der Schönheit dieses Landes immer wieder zum träumen.
In Beaver Creek angekommen fanden wir einen Platz auf dem Westmark RV Park ganz hinten am Waldesrand, wo trotz des großzügigen Platzes nur 5-6 Wohnmobile Rast machten.
Nach einer ausgiebigen Dusche kochten wir uns etwas Leckeres. Es gab diesesmal Hähnchenschenkel mit Gemüse und Reis. Obwohl unser Truckcamper im vergleich zum 9,5 Meter Wohnmobil vom letzten Jahr klein war, reichte der Platz im Innenraum um gemütlich zu kochen und zu zweit ausreichend Platz am Tisch zu haben.
Auf Empfehlung einer Bedienung im örtlichen Liquor Store probierte ich mal zur Abwechslung den "Wiser`s Canadian Whisky" anstatt meines geliebten "Canadian Club". Und er schmeckt vorzüglich dieser Wiser`s….erst weit nach Mitternacht gingen wir zu Bett und staunten immer wieder wie hell es draussen trotz später Stunde war.


17 Tag

Tag 17: Donnerstag 3 Juni 2004
Route: Beaver Creek-Kluane Lake
Tagesstrecke: 210km
Campground: Congdon Creek, Government Yukon, 12, 00 Can. $

Erst gegen 9 Uhr war heute Tagwache, und wieder begrüßte der Morgen uns mit blauem Himmel ohne eine einzige Wolke. Wir hatten wirklich Glück mit dem Wetter und so ging es frohen Mutes weiter auf dem Alaska Highway.
Leider erwarteten uns immer wieder Schlaglöcher auf diesem Abschnitt so richtige Fahrbahnwellen durchzogen den Asphalt und man musste zum Teil sehr aufpassen um nicht von der Strasse abzukommen.
Grund dafür ist die schlechte Wärmeisolierung der Straße die durch den Permafrost sehr zu leiden hat.
Man tut gut daran den roten Fähnchen am Strassenrand Aufmerksamkeit zu schenken denn sie warnen vor Unebenheiten der Strasse oder vor Schlaglöcher. Und so manchmal habe ich meine Unachtsamkeit bereut.
Nach einer Stunde etwa hielten wir an einem einsamen See in dessen Wasser die umliegenden Berge wunderbar sich spiegelten. Auch war eine Ruhe hier man hörte ausser dem Vogelgezwitscher und das leichte rauschen des Windes überhaupt keinen Lärm.
In Burwash Landing am beginn des Kluane Lake wollten wir eigentlich übernachten. Aber irgendwie fanden wir diesen Campground nicht und fuhren weiter durch abgebrannte Wälder von den großen Waldbränden vor einigen wenigen Jahren.
Hier im Kluane National Park der zum World Heritage Site der Unesco gehört findet man neben dem unbeschreiblich schön gelegenen Kluane Lake auch das größte zusammenhängende Gletschergebiet abseits der Polarregion.
Die Strasse führt hier mal wieder so schön geradeaus man könnte meinen mitten in die Berge hinein zu fahren die am Horizont auftauchten. Auch die Baustellen am Highway konnten unsere Laune nicht verderben, wo der Alaska Highway erneuert wurde. So erreichten wir schon kurz nach 13 Uhr unseren heutigen Platz am Kluane Lake, den Congdon Creek Campground. Seltsamerweise war der einzige Platz mit Seeblick noch frei und wir schätzten uns glücklich so eine Aussicht geniessen zu können.
Nachdem wir nun endlich auch mal sehr früh unser heutiges Ziel erreicht haben schmeckte das Mittagsessen umso besser als wir den Lachs aus Cantwell genossen.
Da unser Tisch an diesem herrlichen Platz so riesengroß war genehmigte ich mir ein schönes Mittagsschläfchen auf dem Tisch, besser als jedes Bett.
Später hackte ich noch Holz für den Abend, und malte mit Bleistift dieses großartige Panorama das sich uns angeboten hatte.
Ich hatte hier am Kluane Lake wirklich das Gefühl "hier fühlt sich meine Seele zuhause", hier fühle ich mich im Urlaub angekommen.
Und während ich diese Zeilen nun schreibe an diesem Dezember dem 16, spüre ich eine kleine Gänsehaut die über meinen Rücken kriecht wenn ich an die schönen Momente am Kluane Lake mich erinnere…
Je später es wurde umso mehr waren wir von Farbenspiel der Berge begeistert die den See immer wieder mit einem Zauber von Farben einhüllten und auch noch Mitternachts mit einem zarten Nebel bei heller Nacht dieses unvergesslich für uns machten.
Unser Lagerfeuer brannte bis gegen halb zwei am morgen und nach so manchem kühlen Bier und Whisky hatten wir genug von diesem herrlichen Naturschauspiel und fielen müde aber unheimlich glücklich in unser Bett.

www.pc.gc.ca/pn-np/yt/kluane/index_e.aspSeite über Kluane Nationalpark
www.hainesjunctionyukon.com Seite von Haines Jct.
www.yukonweb.com/tourism/cottonwood Sehr schöner Campground


18 Tag

Tag 18: Freitag 4 Juni 2004
Route: Kluane Lake-Haines Junction-Million Dollar Falls
Tagesstrecke: 181 km
Campground: Million Dollar Falls Campground, Government 12, 00 Can. $

Schon um acht Uhr war Tagwache, ich hatte leider nicht so gut geschlafen denn von Natur aus habe ich einen leichten Schlaf und höre fast jedes leise unbedeutende Geräusch. So auch die schweren Maschinen mit denen am Alaska Highway auch nachts gearbeitet wurde.
So ging es die kurze Strecke bis zum Sheep Mountain Visitor Center am Slims River am ende des Kluane Lake. Hier kann man mit Fernrohre die Dall Schafe an den Berghängen beobachten vor allem im Herbst zeigen sich viele dieser Bergschafe an den sonnigen Hängen der Berge.
Haines Junction erreichten wir nach gut einer Stunde Fahrt auf einsamen Straßen, wenig Autos waren unterwegs und wir konnten die schöne Landschaft die sich entlang des Highways sich zeigte in vollen Zügen genießen. In Haines Junction besuchten wir als erstes sein berühmtes Visitor Center des Kluane National Parks. Wiederum bekamen wir exklusiv für Karin und mich eine faszinierende Diashow geboten über den Kluane National Park. Unbedingt sehenswert vor allem für Reisende die weniger Zeit mitgebracht haben und sich einen längeren Aufenthalt im Kluane Park nicht erlauben können. Ansonsten könnte man seinen gesamten Urlaub in diesem herrlichen Park verbringen mit Wandern auch auf geführten Touren sowie ein Flug über die hohen St. Elias Mountains mit den gewaltigen Gletschern.
Nach einem Tankstopp ging es nun wieder "On the Road Again" auf dem Haines Highway. Vorbei am malerisch gelegenen Kathleen und Dezadeash Lake wo mich die Stechmücken bei einem Fotostopp fast schon in Armeen angriffen. Fluchtartig zog ich mich in unser Wohnmobil zurück. Bisher waren wir eigentlich von Stechmücken größtenteils verschont geblieben.
Kaum losgefahren sahen wir nach wenigen Kilometern auf der Gegenfahrbahn ein etwas größeres Wohnmobil stehen und man winkte uns kräftig entgegen. Voller Freude zückten wir schon unsere Kameras denn wir dachten sofort an einen großen Grizzly der am Straßenrand steht.
Leider trafen wir nur ein Rentnerpaar aus Michigan/USA die bei laufendem Motor sich aus ihrem Wohnmobil ausgesperrt hatten und völlig verzweifelt nun auf unsere Hilfe hofften.
Da ich aber kein Autoknacker bin fiel mir auch nichts ein wie man die Türen aufkriegt. Oben auf dem Dach passte ich nicht durch die Lüftung rein, und ein Fenster einschlagen wollte ich auch nicht gleich so wie der alte Herr das machen wollte. Nach einer halben Stund etwa versuchte ich mit meinem Schweizer Taschenmesser vorsichtig den Schließzylinder zu überlisten indem ich gleichzeitig am Türgriff zog. Und siehe da, plötzlich war die Tür offen. Da sprang dieser alte Mann voller Freude auf mich zu, umarmte uns und wollte mich schon gar nimmer loslassen. Was er uns schenken könnte, Geld oder was möchten wir? Nee, nee, jemanden geholfen zu haben war für mich eine Freude denn auch uns könnte ähnliches passieren und da ist man froh wenn Fremde Leute helfen.
Ein ganz lustiges Erlebnis, und obwohl wir unsere Adresse den Leuten gaben haben wir bis heute nichts mehr von ihnen gehört.
So erreichten wir schon kurz nach 13 Uhr Million Dollar Campground den wir uns eigentlich nur mal kurz ansehen wollten.
Dieser aber so schön am Takhanne River gelegene Platz hatte uns im Handumdrehen gefesselt.
Obwohl auf diesem Campground ausdrücklich vor Grizzly Bären gewarnt, bezogen wir einen Stellplatz gleich neben dem River. Wieder mal konnten wir den Nachmittag in vollen Zügen genießen, die Sonne schien, und bei dem rauschenden Tosen des Takhanne Falls schmeckte mein Bier ganz besonders gut. Später grillten wir wieder mal ein paar leckere Steaks und wanderten danach die kurze Strecke auf dem Holzsteg der zu den Falls führte.
Als wir zurückkehrten merkte ich dass ein kleiner Vogel sich in die verspiegelten Fenster unseres Wohnmobiles verliebt hatte. Immer wieder flog der Vogel gegen das Fenster krachte dagegen das uns Angst und Bange wurde. Auch als wir mehrere Zweige vor die Fenster hingen ließ der Vogel nicht davon ab.
Am Lagerfeuer saßen wir dann gemütlich bis nach Mitternacht und erst ein kleiner Regen vertrieb uns in unser Bett.


19 Tag

Tag 19: Samstag 5 Juni 2004
Route: Million Dollar Campground-Haines
Tagesstrecke: 147 Km
Campground: Haines Hitch-Up RV Park, Privat 26, 38 US $

Die ganze Nacht hatte es leicht geregnet und die Wolken hingen tief am Himmel als wir so gegen halb neun Uhr gefrühstückt haben.
So fanden wir etwas langsamer unseren Rhythmus und sind erst gegen 10:45 Uhr losgefahren. Bis zur Grenze nach Alaska waren es noch 81 km die wir fast nur im Regen gefahren sind.
Obwohl die Strecke wunderbare Aussichtsplätze zu bieten hat waren die meisten Gipfel in Nebel gehüllt und als wir am Chilkat Pass auf 1070 m angekommen sind fanden wir hier eine geschlossene Schneedecke vor und nur die Straße war Schneefrei.
Vom Pass ging es dann zum Teil steil Bergab bis zur US Grenze wo man uns wieder mit den üblichen Fragen nach Alkohol Zigaretten oder Waffen kurz aufgehalten hat. Kontrolliert hatte man uns aber nie nach solche Sachen.
Von hier aus ging es nun bei etwas besserem Wetter entlang am Chilkat River der sich zu Füßen der vergletscherten Takhinsha Mountains entlang schlängelt und dann immer breiter wird je näher man dem Meer kommt.
Hier findet man auch hervorragende Möglichkeiten den Bald Eagle zu sehen da es sich um ein Naturschutzgebiet für über 3500 Weisskopfseeadler handelt etwa 35 km von Haines gelegen.
Hier am Bald Eagle Preserve versammeln sich im Herbst und Winter Tausende Bald Eagle zum überwintern an den Eisfreien Abschnitten des Flusses wo sie laichende Lachse finden und so durch die harte Jahreszeit kommen.
In Haines kann man sich in einem Museum der Alaska Bald Eagle Foundation über die Seeadler und ihren Lebensraum informieren.
"Dei Shu" der Indianische Name von Haines, was soviel bedeutet wie "Am Ende des Trails" liegt malerisch am Meer, von Majestätischen mit riesigen Gletschern umgebenen Bergen. Hier legen auch größere Fähren an von der Inside Passage kommend.
Nach einer kurzen Spazierfahrt durch Haines entschieden wir uns am Haines Hitch-Up RV Park zu übernachten. Diese private Campground bietet alle Annehmlichkeiten die man sich nur wünschen kann bis zu TV Anschluss und Internetzugang. Die anderen Campgrounds in Haines die zwar kostengünstiger waren machten aber zum Teil einen heruntergekommenen und unsauberen Eindruck auf uns.
Als wir uns etwas kochen wollten bemerkte ich Gasgeruch im Wohnmobil was uns etwas erschreckte. Unser Nachbar auf dem Platz ein etwas älterer erfahrener Camper holte sogleich seine Flasche mit Seifenwasser und spritze die Kochstelle etwas ein um eventuelle undichte Stellen am Anschluss zu sehen. Gott sei dank war aber nur eine der Gasflaschen leer und nachdem wir die zweite angeschlossen hatten war alles wieder im Lot. So gab es erst mal einen Whisky auf den kleinen Schreck und die schnelle Hilfe von diesen immer stets freundlichen Leuten.
Wir drehten dann noch eine Runde durch Haines kamen später an der Werkstatt von den "Alaska Indian Arts" vorbei wo man den Totem Carvern live beim schnitzen der Totempfähle zusehen kann. Diese Werkstatt liegt in einem ehemaligen Hospital und hatte leider schon geschlossen als wir vorbeikamen. Als ich jedoch an der Tür kurz rüttelte kam jemand und öffnete uns freundlich die Tür und wir wurden herein gebeten.
Ein etwas älterer Indianer schnitzte gerade an einem 4 Meter Totem und ließ sich von uns überhaupt nicht stören.
Hier trafen wir auch auf Greg Horner einem begnadeten Silberschmied und einer so herzlichen Freundlichkeit die ich bisher nie von fremden Leuten kannte.
In einem anderen Giftshop konnte ich mich für eine Halskette nicht entscheiden und fragte die Besitzerin ob sie Sonntags auch geöffnet habe. Da meinte sie mit einem breitem Grinsen: "geschlossen habe sie von Oktober bis April, und den Rest des Jahres sei immer offen"!
Am Campground zurückgekehrt duschten wir ausgiebig und saßen noch bis spät im Wohnmobil, lauschten dem Regen der wieder kräftiger wurde.

www.haines.ak.us Seite über Haines
www.hitchuprv.com Schöner Campground
www.baldeagles.org Seite über die Seeadler
www.sheldonmuseum.org schönes Museum
www.alaskaindianarts.com Indianische Handwerkskunst


20 Tag

Tag 20: Sonntag 6 Juni 2004
Route: Haines-Skagway mit der Matanuska Fähre
Tagesstrecke: 15 Seemeilen
Campground: Mountain View RV Park, Privat, 21, 84 US $

Der Sonntagmorgen weckte uns mit strahlendem Sonnenschein und so waren wir guter Laune diesen Tag mal gemütlich in Haines zu verbringen da unsere Fähre erst um 18:00 Uhr nach Skagway ging.
Gegen Mittag fuhren wir an den Strand etwas außerhalb gelegen und erfreuten uns an dieser herrlichen Gegend bei einem Spaziergang zum Meer wo gerade Ebbe war.
Obwohl Haines nicht gerade eine kleine Siedlung ist mit seinen 2800 Einwohnern, fühlten wir uns sehr wohl in diesem Städtchen wo man uns auf der Straße freundlich grüßte, oder aus dem Pickup von Einheimischen mit der Hand begrüßt wurden….
Wir suchten nochmals die Alaska Indian Arts Werkstatt auf da ich mir einen Silbernen Armreifen kaufen wollte der mir bei dem gestrigen Besuch sehr gut gefallen hatte.
Leider war der Laden geschlossen und auch keiner war da. Schon wollte ich aufgeben als man hinterm Haus Stimmen hörte. Ich zögerte eine Weile, doch dann ging ich zu den Leuten und fragte ob man heute etwas bei ihnen kaufen könnte. Manchmal glaube ich wer freundlich bittet auch gerne bedient wird.
Man hatte sogar den Silberschmied angerufen der sollte selber auf meinen Wunsch sein Kunstwerk verkaufen, so unglaublich sind diese Leute. Nach wenigen Minuten kam Greg Horner und ich erstand von ihm einen sehr schönen Armreifen der aber leider auch seinen Preis hatte. Aber ich tröstete mich mit dem Gedanken etwas den Leuten zugute kommen zu lassen und man auch nicht jeden Tag so was direkt hier kaufen kann.
Unsere Fähre hatte sich leider um 3 Stunden wegen technischen Problemen verspätet und wir nutzten diese Gelegenheit um den nahegelegenen Chilkoot Lake zu besuchen der nur wenige Meilen von Haines liegt.
So war es schon 20:45 Uhr als wir endlich auf der Fähre unser Auto parkten und die kurze einstündige Überfahrt nach Skagway genossen. Von der Fähre aus hat man einen sehr schönen Ausblick auf Haines und die umliegenden Berge.
In Skagway war trotz der späten Stunde noch so einiges los auf der Hauptstraße, und wir waren froh als wir doch noch einen schönen Platz auf dem Mountain View RV Park bekommen haben.
Bei noch fast 20°C um 22:00 Uhr schmeckten mein Bier und der Whisky hervorragend, und doch spürte ich auch eine leichte Traurigkeit in mir da unser Urlaub sich langsam dem Ende neigte.

www.skagway.org Seite von Skagway
www.nps.gov/klgo/chilkoot.htm Seite über den Chilkoot Trail
www.akferry.com Seite über die Alaska Fähren
www.insidepassage.com Website über die Inside Passage Alaskas


21 Tag

Tag 21: Montag 7 Juni 2004
Route: Skagway-Carcross
Tagesstrecke: 112 km
Campground: Mountain View RV Park, Privat

Gegen acht Uhr sind wir aufgestanden, und bei sonnigem Wetter frühstückten wir gemütlich mit dampfenden Kaffee und leckeren Brötchen.
Da gestern Abend niemand mehr von den Campground Besitzern anwesend war bezahlten wir erst heute unsere Übernachtung. Danach ging es erst mal nach Skagway unter die vielen Touristen die mit riesigen Fähren heute früh den Ort erreicht hatten.
Ansonsten ist Skagway mit seinen nur 862 Einwohnern eher ein ruhiges und gemütliches Städtchen, vor allem wenn der Touristenstrom im Herbst abnimmt und Ruhe in den Ort einkehrt. Die Goldene Zeit liegt auch schon einige Jahre zurück als Tausende Abenteurer aus der ganzen Welt über den White Pass Trail hinauf zu den Goldfeldern über den berüchtigten Chilkoot Pass ihr Glück versuchten.
Viele Souvenir Läden reihen sich aneinander, und man buhlt um die Gunst der vielen Kunden, aber auch gibt es viele beschauliche Läden hier. Auch wir konnten dem Konsumrausch nicht ganz wiederstehen und kauften einige Dinge ein. Was uns sehr gut gefiel waren die vielen Totem-Poles die man in verschiedensten Ausführungen sehen konnte.
Erst gegen 13 Uhr ging es dann endlich wieder los über den White Pass nach Carcross. Die legendäre Zugfahrt haben wir uns für den nächsten Besuch aufgehoben, was uns aber sehr leid tat nachdem wir die Eisenbahn sahen und durch welche Atemberaubende Landschaft sie ihre Gäste fuhr. Sollte man sich nicht entgehen lassen.
Kurz nach Skagway führt der Klondike Highway steil bergauf zum White Pass der auf über 1000 Meter liegt, vorbei an tiefen Schluchten wo gegenüber die Eisenbahnlinien führen.
Hier machten wir eine kleine Rast und staunten immer wieder über diese herrliche Natur die mit ihren noch Schneebedeckten Bergen vor uns lag…in der Ferne ein Pfeifen einer alten Dampflok lauschend.
Von Hochtälern durchzogen führt uns der Highway durch alpine Tundralandschaft an vielen kleineren Seen vorbei dem Yukon entgegen.
So erreichten wir den Tutshi Lake der mit seinem leuchtenden Blaugrünen Wasser uns magisch für einen Fotostopp zum verweilen eingeladen hatte.
So führt der South Klondike Highway kilometerweit an den Seen vorbei wo einer in den anderen mündet, und man gar nicht genug kriegen kann von dieser überwältigenden Schönheit.
In Carcross einer kleinen Siedlung angekommen (400 Einwohner), besuchten wir als erstes das Visitor Center im ehemaligen Bahnhofsgebäude gelegenen Office.
Am Montana Services & RV Park mieteten wir einen Stellplatz zwar an der Hauptstraße gelegen aber mit Dusche ausgestattet was uns doch verlockender erschienen. Der Government Campground von Carcross liegt auch nicht so ideal, zwar von Bäumen umgeben aber gleich neben einer Baufirma und dem kleinen Flughafen.
Den restlichen Nachmittag relaxten wir gemütlich kochten was Leckeres und überlegten wie wir die letzten beiden Urlaubstage am besten verbringen konnten.

www.carcrossyukon.com Webseite über Carcross


22 Tag

Tag 22: Dienstag 8 Juni 2004
Route: Carcross-Whitehorse- Muktuk Kennels- Wolfs Creek Campground
Tagesstrecke: 120 km
Campground: Wolf Creek, Government, 12, 00 Can. $

Trüber Himmel heute morgen, und es regnete leicht. Keine schönen Aussichten dachte ich mir, denn schließlich waren die letzten 2 Urlaubstage die wir noch vor uns hatten und bei schönem Wetter genießt man anders.
Unseren ersten Stopp machten wir bei Carcross Desert einer kleinen Sandwüste. Dieser Sand stammt ursprünglich von einem prähistorischen Gletschersee und beherbergt ein besonderes Biotop.
Der Emeralde Lake liegt nur 20 km von Carcross nach Whitehorse fahrend und ist bei schönem Wetter mit seinem türkisfarbenen Wasser ein besonders schöner Anblick. Wir hatte bei dem regnerischen Wetter leider Pech. Interessant war aber hier auf dem Parkplatz am See ein etwas älterer VW Bus mit Kölner Kennzeichen!!! Was der Mann der im Auto saß wohl alles schon erlebt hat ?! Habe mich leider nicht getraut an die Tür zu klopfen.
Wieder auf den Alaska Highway angekommen bogen wir erst mal rechts Richtung Süden ab bis zum Wolf Creek Campground um uns diesen mal näher anzusehen. Liegt sehr schön am Creek zwischen Bäumen gelegen und haben dann auch gleich einen Platz reserviert obwohl es erst 11:30 Uhr war. Wir wollten die vorletzte Nacht noch einmal draussen in der Wildnis übernachten, ein letztes Mal Lagerfeuer, grillen…
Wieder zurück Richtung Whitehorse ging es dann vorbei an der Stadt bis zu Muktuk Kennels einer Huskyfarm 5 km nördlich der Abzweigung nach Dawson City, etwa 10 km von Whitehorse gelegen. Hier fährt man vom Highway auf einer kleinen Schotterpiste noch weitere 4 km durch den Wald bis man die 95 Huskys von weitem schon hört wie die sich freuen das wieder Besuch da ist. Frank Turner einer der bekanntesten Hunde Musher lebt hier, ein freundlicher lebhafter Mann der uns wie alte Freunde begrüßte. Er meinte wir könnten schon mal in seiner riesigen Blockhütte es uns gemütlich machen bis er seine Arbeit erledigt.
Frank Turner hat als einziger Musher an allen 20 Yukon Quest Schlittenhunderennen teilgenommen. Dieses grenzübergreifende Rennen, das jedes Jahr im Februar stattfindet, ist das längste Schlittenhunderennen der Welt. Die 1600 km lange Rennstrecke folgt dem Lauf des Yukon River von Whitehorse bis nach Fairbanks in Alaska.
Frank zeigt den Besuchern seine Rasselbande die er alle mit ihren Namen kennt und pflegt als wären es seine Kinder. Und sie gehorchen ihm alle auf seine Kommandos. Nach einem Spaziergang mit so 8 Huskys zum Fluss wo man erst live erlebt welchen Drang diese Hunde tatsächlich zum Laufen haben erklärt Frank uns noch die Hundeschlitten und die Technik des Fahrens. Man kann hier auch im Winter Touren bei Frank buchen die bestimmt ein unvergessliches Erlebnis sind.
Nach fünf stunden Aufenthalt verabschieden wir uns und fahren zurück bei Strömenden Regen der mittlerweile auf grund eines Gewitters einsetzte. Aber genau so schnell wie das Gewitter da war so schnell kam auch die Sonne zurück. In Whitehorse kauften wir dann unser Abendessen ein, Grillsteaks sollte es geben.
So verbrachten wir urgemütlich unter hohen alten Bäumen unseren vorletzten Abend bei einem schönen Lagerfeuer und als nach dem grillen es wieder leicht zu regnen begann saßen wir trotzdem noch bis spät am Feuer.

www.muktuk.com Webseite von Hundemusher Frank Turner bei den Muktuk Kennels


23 Tag

Tag 23: Mittwoch 9 Juni 2004
Route: Whitehorse
Tagesstrecke: 30 km
Campground: Hi Country RV Park, Privat, 19, 26 Can. $

Der letzte Tag vor der Rückkehr brach an und wieder regnete es leicht heute Morgen.
Aber dieses störte uns nicht sehr, denn wir verbrachten den Tag mit Einkaufen in Whitehorse, um einige letzten Geschenke und Erinnerungen zu besorgen.
Am Campground angekommen packten wir unsere Koffer, und reinigten unser Fahrzeug. Es regnete kräftiger und auch war es kalt draussen so richtiges Abschiedswetter.
Den Abend verbrachten wir im Wohnmobil etwas traurig das der Urlaub so schnell vorbei war. Und doch waren wir überglücklich so schöne Tage hier erlebt zu haben. Es hatte alles bestens geklappt, Wetter war meistens sehr gut wir hatten keinen ganzen Regentag.
Mit dem Fahrzeug gab es keinerlei Probleme und die Wahl eines Truckcampers habe ich nicht bereut, und würde ich wieder mieten wenn wir irgendwann wieder einmal hierher kommen sollten.
Dorthin zurückkehren wo "meine Seele zuhause war"…
Wo ich beim Anblick der tiefroten farbigen Wolken am Abendhimmel heute am 4 Januar 2005, den Klängen einer Indianermusik lauschend während ich diese Worte schreibe, am liebsten sofort wieder zurück gehen möchte, vielleicht für immer…
Es gab seit unserer Rückkehr keinen einzigen Tag an dem ich nicht diesen Wunsch in mir verspürt habe, oder davon geträumt habe, so stark verspüre ich dieses Fernweh in mir.

www.yukonquest.org Legendäre Hundeschlittenrennen über 1600 km von Whitehorse nach Fairbanks


24 Tag

Tag 24: Donnerstag 10 Juni 2004
Route: Whitehorse - Frankfurt
Campground: "Trautes Heim" kostenlos.

Mit strahlendem Wetter begrüßte uns dieser letzte Tag.
Nach einer letzten fahrt durch Whitehorse ging es dann zur Vermietstation von Fraserway wo wir unser Wohnmobil abgegeben haben. Vorher haben wir es nochmals mit einem Dampfstrahler gewaschen, was uns einige Urlauber abgeraten hatten mit der Begründung sie seien sich zu schade für so was und die von Fraserway könnte ja auch was tun.
Wir vertreten aber eher die Meinung: gehe mit anderen Dingen so um wie du es auch von anderen erwartest die mit deinen Sachen arbeiten. Denn mir persönlich ist es lieber einen guten Eindruck zu hinterlassen denn wer weiß ob man sich nicht ein zweites mal trifft.
Pünktlich hob unser Flugzeug ab, und es ging erst mal nach Fairbanks da dieser Flieger von Deutschland gekommen war und einige Fluggäste bis Fairbanks brachte. Wie gerne wäre ich mit den Leuten wieder ausgestiegen…
Der Flug nachhause verlief ruhig, es waren nicht alle Plätze belegt und wir hatten auch bestes Wetter und Traumhafte Aussichten auf Grönland.
So erreichten wir glücklich aber Hundemüde am Freitag den 11 Juni unser Zuhause.


(C) 2005 - Alle Rechte vorbehalten

Diese Seite drucken