New Brunswick

Fremdenverkehrsbüro

Tourism New Brunswick

Web:
www.tourismnewbrunswick.ca
www.canadaeastcoast.com
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Fax: 506-789-2044

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New Brunswick/ Nouveau-Brunswick: Das Land
Die Provinz New Brunswick ist eine der vier Atlantikprovinzen in Ostkanada. New Brunswick grenzt an Nova Scotia, Québec und an den US-amerikanischen Bundesstaat Maine. Die Provinz hat die Form eines Rechtecks und mißt von Süden nach Norden 322 km, und von Ost nach West 242 km.
Die Fläche der Provinz (73 500 km²) ist zu 85 Prozent bewaldet. Im Norden ist New Brunswick recht gebirgig. Der höchste Berg ist der Mount Carleton (820 m). Das Landesinnere ist überwiegend eben, im Osten flacher, im Südosten eher hügelig.
Die größten Flüsse sind Miramichi, Nepisguit, Restigouche und St. John. Von den Indianern "oa-lus-tuk" ("Schöner Fluß") genannt, bewässert der St. John auf einer Länge von 725 km das fruchtbare Land im Westteil der Provinz. Flußabwärts, in der Region von Madawaska, bildet er die natürliche Grenze zwischen Maine und Kanada.
Zweimal täglich strömen mit dem Einlaufen der Flut 100 Milliarden Tonnen Wasser an einer felsigen Landzunge vorbei in die Bay of Fundy. Die dabei entstehende Strömung entspricht faktisch derjenigen, die alle Flüsse der Welt zusammengenommen im Laufe von 24 Stunden aufweisen. Am Ostende der Bay of Fundy steigt die Flut fast 15 Meter hoch und erreicht damit einen weltweiten Höchststand. Sie könnte ein vierstöckiges Gebäude überschwemmen.
Wirtschaft
Etwa 30 Prozent des Bruttosozialprodukts werden exportiert, davon gehen 70% in die Neuenglandstaaten der USA und die restlichen 30% nach Atlantikkanada und nach Quebec und Ontario. Die Übersicht 1 zeigt New Brunswick´s Wirtschaftsfakten im Überblick.
Übersicht 1: Wirtschaftsdaten im Überblick
BSP: $16.152,00 Mio
Exportrate in % vom BSP: 30,5 %
Bevölkerung: 738.133
Arbeitskräfte: 354.000
Arbeitslosenrate: 11,7 %
Inflationsrate: 1,5
Lohnnebenkosten in % der Lohnkosten: 16%
Fehlzeiten (Std/ Jahr): 8,3
Der Produktionsstandort New Brunswick
Mit der Globalisierung der Märkte und der Kostenexplosion in den Wirtschaftszentren haben internationale Standortberater wie zum Beispiel KPMG und Boyd auf der Suche nach kostengünstigen Produktionsstandorten die Vorzüge von Randgebieten wie New Brunswick entdeckt. In einer Untersuchung von 23 Städten in Nordamerika kam KPMG 1996 zu dem Ergebnis, daß Kanadas standortabhängige Kosten im allgemeinen ca. 15,7% unter den Kosten der USA liegen und daß die Stadt Moncton in New Brunswick in diesem Vergleich einer der kostengünstigsten Produktionsstandorte darstellt.
Mit den Kostenvorteilen, die insbesondere durch ein niedriges Lohnniveau mit Lohnnebenkosten von ca. 16%, die extrem günstigen Boden- und Gebäudepreise und die geringen Energiekosten entstehen, hat die New Brunswicker Wirtschaftsförderung in den letzten zehn Jahren gute Erfolge in der Industrieansiedlung erzielt. Die in Übersicht 2 aufgeführten Unternehmen aus USA, Europa und Asien haben sich in New Brunswick angesiedelt und beliefern von dort den NAFTA-Raum, der Kanada, die USA und Mexiko einschließt und innerhalb der nächsten 15 Jahre zu einem zollfreien Markt mit über 360 Millionen Konsumenten und einer Kaufkraft von ca. US $ 6,7 Trillionen in Waren und Dienstleistungen zusammenschmilzt.
Übersicht 2: Unternehmen in New Brunswick
aus Nordamerika: Jolly Farmer Products Inc. Spielo Manufacturing FirstClass Systems Lexi- Tech Atlantic Yarns Inc. (division of Sunflag group) SHL Systemhouse Livingston International UPS - United Parcel Sevice CP Express Transport Acier Leroux Ltd. Canada Trust Phase Atlantic Purolator Courier Canada Post Federal Express MEDITrust Via Rail DMS Telemarking WHK Woven Labels Ltd. SunLife Insurance Company Delta Hotels & Resorts Avenor IBM Canada Ltd. Dun & Bradstreet Air Canada Hospitality Franchise Systems Ltd. Intertape Polymer Connect North America Corp. Sun Life Assurance Calicloth International Inc. Adeem Sportswear aus Asien:WHK Woven Labels Atlantic Canada Textiles 3D Microcomputers 3C Canada Ltd. J. B. Woven Labels Ltd. aus Europa:Flakeboard Ltd. ASB Greenworld Liemke Group Urban Canada Valley Machine Works WoodChem Cda Ltd. Jiffy Group Stolt Seafarm Kanalfläkt Quartzitec
Die Bedeutung von Transport- und Distributionskosten wird oftmals bei Standortentscheidungen überbewertet und als Argument gegen Standorte in wirtschaftlichen Randlagen verwendet. Interessant ist in diesem Zusammenhang die Erkenntnis, daß Transport- und Distributionskosten noch nicht einmal 2% der gesamten Produktionskosten ausmachen, während die standortabhängigen Kosten (Lohnkosten, Boden- u.Gebäudepreise, Energiekosten) ca. 45% der gesamten Kosten darstellen. Diese Aussage wurde auch im Rahmen der Kostenvergleiche, die die New Brunswicker Wirtschaftsförderung für jedes ansiedlungsinteressierte Unternehmen kostenlos erstellt, bestätigt.
Diversifizierung der Wirtschaft
Seit Anfang der neunziger Jahre betreibt die Provinz ein Programm zur Diversifzierung der Wirtschaft, d.h. es werden bestimmte Industriesektoren wie Dienstleistungen im Telekommunikationsbereich ( call centres, help desks), Informationstechnologie ( künstliche Intelligenz, geographische Informationssysteme etc.), Nischenmärkte im traditionellen Produktionsbereich (Herstellung von private label Lebensmitteln, hochwertigen Textilien und Spezialmaschinen), Aquakultur und die Weiterentwicklung der Tourismusinfrastruktur in New Brunswick gezielt gefördert. Damit hat New Brunswick seine stark resourcenabhängige Wirtschaft erfolgreich belebt und weiterentwickelt. Heute beschäftigt der Dienstleistungssektor in New Brunswick ca. 70% der gesamten Arbeitskräfte in der Provinz und stellt mit 38%? einen beachtlichen, ständig wachsenden Wirtschaftssektor dar.
Im Bereich Telekommunikation beherbergt New Brunswick 34 weltweit bekannte Firmen aus dem In- und Ausland wie z.B. IBM, Xerox, Air Canada, Howard Johnsons, Royal Bank of Canada, UPS, Pepsi Cola, Unisys und Dun & Bradstreet, die call centres und/ oder help desk Zentralen in der Provinz eingerichtet haben.
Das lokale Telekommunikationsversorgungsunternehmen NB Tel ( New Brunswick Telephone Company), gehört zu den technologisch führenden Unternehmen in Nordamerika. Mit NB Tel´s Technologie und New Brunswick´s überschaubarer geographischer Größe können innovative telekommunikationsbezogene Dienste und Technologien unter idealsten Bedingungen getestet werden; mit anderen Worten stellt New Brunswick ein lebendes Labor für die Call Center Entwicklung dar.
Im Bereich Multimediaanwendungen hat sich New Brunswick auf den Nischenmarkt für kommerzielle Lerntechnologie, d.h. die Entwicklung von betriebsinternen Trainings-/ Weiter-bildungsprogrammen konzentriert. Aufgrund einer gemeinsamen Initiative von Softwareent-wicklern, Universitäten und der Regierung von New Brunswick verfügt die Provinz über einen der höchsten Technologiestandards im Bereich Lerntechnologie. So verwenden z.B. multinationale Unternehmen wie British Aerospace und Westland Helicopters in New Brunswick entwickelte Lerntechnologie.
Der traditionelle Produktionsbereich ist immernoch der Industriesektor mit dem größten Engagement ausländischer Investoren in New Brunswick. Die günstigen Produktionskosten verbunden mit dem für ganz Kanada bekannten hohen Lebensstandard, haben so manches Unternehmen aus Europa zur Produktionsverlagerung bewogen. Die vorhandene wirtschaftliche Infrastruktur zieht insbesondere Klein- und mittelständische Betriebe an. Die Provinzregierung betreibt seit zehn Jahren ein permanentes Wirtschaftsförderungsbüro in Deutschland, das europäischen Unternehmen bei der Geschäftsgründung in New Brunswick ob in Form einer Neuansiedlung, einer Partnerschaft mit existierenden Betrieben oder einer Übernahme behilflich ist. Die Dienstleistungen der Provinz sind kostenlos.
Auf dem Tourismussektor ist New Brunswick für viele Europäer immernoch ein ziemlich unbeschriebenes Blatt. Die Provinzregierung hat in den letzten Jahren viel Geld für Maßnahmen zur Verbesserung der Tourismusinfrastruktur investiert. Es wurde der Bau von Ferienhaussiedlungen am Wasser und von qualitativ höherwertigen kleineren Familienhotels gefördert und durch die Schaffung eines 6000 km umfassenden Systems verbundener Snowmobilwege wird versucht, die bislang auf die Sommermonate beschränkte Tourismus-saison ganzjährig auszubauen. Da es in New Brunswick jedoch in geraumer Zeit keine Hotelhochburgen geben wird, bleibt die landschaftlich liebliche Ostprovinz wohl eher Individualreisenden vorbehalten.
Die Geschichte
Europäern war New Brunswick schon seit dem frühen 15. Jahrhundert bekannt, als unerschrockene baskische Fischer ihr Gewerbe von Miscou aus bis in den Nordosten der Provinz ausdehnten. Damals lebten Indianer vom Stamm der Malecite und Mi'Kmaq in dieser Region. Die Mi'Kmaqs waren die ersten, die Samuel de Champlain und die Franzosen empfingen, als diese 1604 in New Brunswick an Land gingen. Die Ureinwohner unterhielten von Anfang an gute Beziehungen zu den Franzosen. Sie waren den französischen Siedlern, den Akadiern, bei der Anpassung an das neue Land behilflich und beteiligten sich an den französischen Angriffen auf Neuengland.
Ein Jahrhundert lang befehdeten sich Briten und Franzosen wegen des Besitzes der Region. Mal gewannen die einen, mal die anderen die Befehlsgewalt über die Gegend, bis im Jahre 1713 Akadien im Vertrag von Utrecht an die Briten abgetreten wurde. Mit der Zeit verloren die Franzosen das Interesse an den Akadiern. Sie wandten sich dem Neuen Frankreich zu und dem blühenden Pelzhandel.
Bis 1755 hatte England seine Vorherrschaft als Kolonialmacht etabliert. Aus Furcht, die Akadier könnten zu einem Sicherheitsrisiko werden, vertrieben die Briten die Akadier, die keinen Treueeid auf die Britische Krone schwören wollten, fast ausnahmslos in die Vereinigten Staaten. Ihr Exil dauerte acht Jahre. Dann kehrte ein Großteil von ihnen wieder in ihre Heimat zurück.
1783 wurde der Westteil von Nova Scotia zur Heimat von Tausenden von Loyalisten, die sich nach der amerikanischen Revolution hierher geflüchtet hatten. Diese amerikanischen Kolonialisten wollten der Britischen Krone treu bleiben und gründeten im Nordteil der Provinz ihre Gemeinden. Diese Masseneinwanderung von Loyalisten führte zu einr Spaltung zwischen Nova Scotia und New Brunswick. Im Juni 1784 wurde New Brunswick eine eigenständige Provinz. Zusammen mit anderen Provinzen schloß sich New Brunswick 1867 zum Dominion of Canada zusammen.
Die Bevölkerung
1996 lebten 738.113 Menschen in New Brunswick. Als Provinz mit dem höchsten Prozentsatz (35 Prozent) an französischsprachigen Einwohnern (außerhalb Québecs) ist New Brunswick Kanadas einzige offiziell zweisprachige Provinz.
Im Erbe der Bevölkerung von New Brunswick vermischen sich die Traditionen von Franzosen, britischen Loyalisten, Schotten und Iren mit später hinzukommenden deutsche,n skandinavischen und asiatischen Elementen. Die kleine Stadt New Denmark rühmt sich, Nordamerikas größte dänische Kolonie zu sein.
Die indigenen Völker - vor allem Mi'Kmaq und Malecite - sind in New Brunswick mit über 12.000 Menschen vertreten.
Die meisten Bewohner leben an den Küsten der Provinz und in den Flußtälern. St. John (124.240 Einwohner) ist die größte Stadt, gefolgt von Moncton (57.000 E.) und der Provinzhauptstadt Fredericton (46.000 E.)


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